15:05 BAUBRANCHE

Digitaler IQ der Schweizer Unternehmen hat Entwicklungspotenzial

In der Schweiz sind viele Unternehmen noch nicht ausreichend auf den technischen Wandel vorbereitet. Dies zeigt die neuste globale Studie „Digital IQ 2017“ von PwC. Nur etwas mehr als die Hälfte der befragten Führungskräfte schätzen den digitalen IQ ihres Unternehmens als hoch ein. Zudem geht aus der Studie hervor, dass der digitale IQ zunehmend nicht nur von der Technologie geprägt wird, sondern auch von den Menschen, die mit ihr arbeiten.

Die menschliche Denk- und Arbeitsweise würden immer wichtiger, schreibt PwC in der Medienmitteilung. Trotz der steigenden Automatisierung präge immer mehr der Faktor Mensch den digitalen IQ. Dies ist eines der Resultate der weltweit durchgeführten, zehnten Ausgabe der Studie „Digital IQ“. Sie untersucht neuste Trends der Unternehmenstechnologie. Für die Erhebung wurden heuer über 2200 Führungskräfte aus Management und IT aus 53 Ländern befragt.

Während im weltweiten Vergleich mehr als drei Viertel der befragten Unternehmen systematisch an neue Technologien herangehen, vertrauen in der Schweiz mit nur 54 Prozent eher weniger Führungskräfte der Innovationsfähigkeit ihrer Unternehmen. Knapp ein Drittel verfügt über konkrete Lösungen, um den Wert ihrer digitalen Investitionen konsequent zu messen. Zudem schliessen sich Schweizer Unternehmen bei der Integration neuer Technologien eher mit anderen Industrieführern oder Anbietern zusammen als ausländische. Und lediglich die Hälfte betreibt aktive Industrieanalyse und Wettbewerbsforschung.

Unter dem Begriff „digital“ verstehen nur noch 29 Prozent der weltweit befragten Führungskräfte ausschliesslich ein Synonym für die IT. In den Fokus digitaler Transformation rücken vermehrt die Rollen der Kunden und der Mitarbeiter sowie ihre Fähigkeit, sich neuen digitalen Technologien anzupassen und diese effizient zu nutzen. Und so sehen denn Schweizer Firmen die Verbesserung des Kundenerlebnisses denn auch mit 49 Prozent als eines der drei wichtigsten Ziele der Digitalisierung.

Gerüstet für den digitalen Wandel

Der digitale IQ gehört mittlerweile ganz oben auf die Agenda der Führungsebene: So geben weltweit 62 Prozent der Befragten an, dass ihr CEO einen hohen digitalen IQ besitzt. Die Werte der Schweizer CEO liegen zwar mit 54 Prozent unter dem Durchschnitt, dafür bewerten Schweizer Unternehmen die Fähigkeiten ihrer CIOs leicht höher als die internationale Konkurrenz.

Derweil geben lediglich 43 Prozent der Schweizer Unternehmen (im Vergleich zu 65 % weltweit) an, dass ihre Angestellten die nötigen Fähigkeiten besitzen, um dem digitalen Wandel beizukommen. «Hier haben wir klaren Nachholbedarf», wird Axel Timm, Leiter Unternehmenstechnologie bei PwC Schweiz, in der Medienmitteilung zitiert. «Um den vollen Wert digitaler Innovationen und Technologien nutzen zu können, müssen Unternehmen eine entsprechende Kultur kreieren: Wichtig ist hier, den Fokus auf Kunden- und Angestelltenerfahrungen zu legen, aber auch die Kompetenzen in der Belegschaft richtig zu kombinieren.»

Neue Technologien bereits am Start

Die nächste Generation von starken Technologien steht bereits in den Startlöchern, darunter das Internet der Dinge, künstliche Intelligenz, Robotik, Drohnen, 3-D-Drucker, Augmented Reality, virtuelle Realität sowie Blockchain. Schweizer Unternehmen investieren vor allem in das Internet der Dinge und in die künstliche Intelligenz. Dieser Trend dürfte auch in den nächsten drei Jahren anhalten. (mai/mgt)

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