Die Zukunft des Kasernenareals beginnt
Die Geschichte des geplanten, kantonalen Zürcher Polizei- und Justizzentrums (PJZ) ist lang: Zwei Abstimmungen und ein Streit wegen der Kosten sorgten seit 2003 für Diskussionen. Nun hat der Regierungsrat den Objektkredit abgesegnet. Der Komplex wird gebaut und die Polizei zieht aus der Kaserne aus. Damit wird auch die Zukunftsplanung für das Kasernenareal konkreter.
Quelle: zvg
Eine unendliche Geschichte kommt doch noch zu einem Ende: das geplante Polizei- und Justizzentrum.
Die erste Volksabstimmung fand 2003 statt, als das der Souverän das Gesetz für die Zusammenlegung von Polizei- und Justiz beim Güterbahnhof im Kreis Vier guthiess. Mit einem Gebäudekomplex von Theo Hotz sollten auf 32 Standorte verteilte Abteilungen zusammengefasst werden. Damit verbunden war ein Rahmenkredit von 490 Millionen Franken. Im Verlauf der Detailplanung stellte sich aber heraus, dass das Projekt massiv teurer wird: 700 Millionen Franken. In der Folge wurde es auf Druck des Kantonsrates überarbeitet und redimensioniert. Damit sollte es zwar „nur“ noch rund 570 Millionen Franken kosten, aber der Regierungsrat lehnte es trotzdem knapp ab. Der Regierungsrat sah sich gezwungen, die Aufhebung des Gesetzes zu beantragen, doch das Volk lehnte dies letzten September ab und stellte sich damit zum zweiten Mal hinter das PJZ.
Gestern Montag hat der Zürcher Kantonsrat nun zum 568,7 Millionen Franken schweren Objektkredit Ja gesagt. Nun können Kanton und Stadt Zürich anfangen, künftige Nutzung des Kasernenareals zu planen. Denn steht das PJZ - voraussichtlich etwa im Jahr 2017 - braucht die Kantonspolizei die Kaserne mitten in der Stadt nicht mehr. Wenn sie ausziehe, müsse klar sein, was man wolle, sagte Stadtrat André Odermatt auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
„Keine Zeit verlieren“
Man wolle „keine Zeit verlieren“ und die Frage nach der künftigen Nutzung „zügig“ angehen, liessen die kantonale Baudirektion und das städtische Hochbaudepartement heute Dienstag in einer Mitteilung dazu verlauten. Das Areal verfüge mit seiner hervorragenden Lage in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof, den grosszügigen Freiflächen und der historischen Militäranlage über ein grosses Standortpotenzial, wird der kantonale Baudirektor Markus Kägi zitiert. Zudem gibt es laut Kägi seitens des Kantons kein Bedürfnis, die Bauten weiter zu nutzen.
Darum werden mit einer Gebietsplanung nun die Standortpotenziale ausgelotet. Zudem soll diese die künftige Entwicklung in einen grösseren Zusammenhang stellen und die Eckwerte für die weitere Projektierung festlegen. In einem weiteren Schritt werden dann Vorstellungen für die eigentliche Zukunft des Areals entwickelt. Zudem will man - im Sinne des städtischen Legislaturschwerpunktes „Stadt und Quartiere gemeinsam gestalten“ - auch die Bevölkerung mit einbeziehen. (mai/mgt/sda)