Die längste Schmalspurbahn der Welt
Mit einer Strecke von insgesamt 844 Kilometern soll der Swiss Alpine Express die längste Schmalspurbahn der Welt werden. Urs Zenhäuser, Direktor Wallis Tourismus, spricht von einer grossartigen Vision. Noch völlig offen ist aber wie das Projekt finanziert werden soll.
Die neue Bahn soll vom Wallis über die Zentralschweiz in die Ostschweiz führen. Das einzige Hindernis ist dabei die Grimsel. Nach Vorstellungen des Berner Tunnelbau-Ingenieurs Ulrich Blatter und des Oberwalliser Unternehmers Hans Hallenbarter, die sich des Projekts angenommen haben, soll die Grimsel mit einem Tunnel auf einer Länge von 8,3 Kilometer durchquert werden.
Für den Bau des Tunnels wird mit Kosten von 330 Millionen Franken gerechnet. Wer für das Gigaprojekt das nötige Geld aufbringen soll, ist noch unklar. "Hierbei geht es um eine Vision", sagte Zenhäuser. "Aber das Projekt hat für den Schweizer Tourismus grosses Potenzial",erklärt er und verweist auf den Glacier Express. Ihm sei jedoch auch klar, dass die Finanzierung die grösste Herausforderung werden würde. (sda)
Ein Projekt von Gestern
Neu ist die Idee eines Eisenbahntunnels durch die Grimsel übrigens nicht: Schon im 19. Jahrhundert dachte man daran, das Gebirge mit der Bahn zu unterqueren. Damals ging es allerdings darum, den Norden mit dem Süden zu verbinden. Man entschied sich dann für das Gotthardtunnelprojekt.
Im Jahr 1955 wurde die Idee wieder aufgegriffen: Das Initiativkomitee „für eine Tunnelbahn Oberhasli-Goms-Bedrettotal“ reichte ein Konzessionsgesuch für zwei voneinander unabhängige allerdings sich ergänzende Tunnelbahnen beim Bund ein. Das Projekt kam nicht zustande.
Ende der 60er war der Tunnel abermals einThema. Doch schliesslich wurde das Projekt, das Teil eines ein Schmalspurnetzes Oberhasli-Oberwallis-Realp-Bedretto-Oberalp hätte werden sollen, zugunsten des Baus des Furkabasistunnels verschoben. Nachdem dort die Kosten massiv überschritten worden waren, verschwand das Konzept für ein Schmalspurnetz in der Schublade. (mai)