Die Glatt wird grün
Morgen Donnerstag wird die Glatt bei Gossau SG grün eingefärbt. Damit wollen das Amt für Umwelt und das Amt für Wasser und Energie die Fliessgeschwindigkeit des Gewässers bestimmen, was wiederum helfen soll, Verschmutzungen zu bewältigen.
Das gibt es nicht alle Tage: Morgen Donnerstag wird aus einem blauen Fluss ein grüner Fluss. Möglich macht das der Farbstoff Uranin, der in die Glatt gekippt wird. Die Aktion ist aber kein PR-Gag, sondern hat durchaus einen ernsthaften Hintergrund. Wie es in einer Mitteilung des Kantons St. Gallen heisst, wollen das Amt für Umwelt und das Amt für Wasser und Energie damit nämlich herausfinden, wie schnell die Glatt fliesst. Dies liefere wertvolle Informationen, um bei einem Öl- oder Chemieunfall zu wissen, wie viel Zeit den Einsatzkräften bleibe, um Massnahmen zu treffen. «Die Wasserversorger wiederum können bei einem Unfall mit wassergefährdenden Flüssigkeiten die Gefährdung ihrer Fassungen in der Nähe des Flusses abschätzen.»
Nun wird aber natürlich nicht der ganze Fluss grün eingefärbt, denn er ist immerhin 25 Kilometer lang. Seine Quelle liegt in Schwellbrunn im Kanton Appenzell Ausserrhoden. Bei Oberbüren im Kanton St. Gallen mündet er dann in die Thur ein. Eingefärbt wird er in Tobelmüli bei Gossau. Danach werden an mehreren Stellen zwischen Gossau und Oberbüren Proben entnommen.
Der grüne Farbstoff wird mehrere Stunden lang deutlich sichtbar sein. Das soll aber die Badefreuden nicht trüben, denn Uranin ist sowohl geruchlos als auch gesundheitlich unbedenklich, wie der Kanton schreibt. Auch trinken kann man weiterhin aus der Glatt. Und ebenso werden Fauna und Flora nicht in Gefahr sein. (mt/pd)