Die Ausgehmeile ist auch ein Kongressquartier
Der Zürcher Stadtrat will das neue Kongresszentrum mitten im Boomquartier Zürich West bauen. Aber bevor es soweit ist, müssen die Grundstückseigentümer ihre Anteile am künftigen Bauareal erst noch verkaufen.
Seit rund vier Jahren sorgt das geplante neue Kongresszentrum in Zürich für Diskussionen. Den einen passte Stararchitekt Rafeal Moneos gläserner Quader nicht, die anderen störten sich am Standort – das Gebäude hätte in der Nähe des Hafens Enge unweit des alten Kongresshauses aus der Landizeit errichtet werden sollen. Als das Stimmvolk schliesslich Nein zum für den Bau nötigen Landabtausch sagte, hiess es für die Stadt „zurück auf Feld eins“. In der Folge liess der Stadtrat vier mögliche Standorte abklären: den ursprünglich vorgesehenen Platz beim Hafen Enge, die alte Kaserne in Hauptbahnhofnähe, der Carparkplatz beim Landesmuseum sowie ein Areal an der Geroldstrasse in Zürich West.
Das Rennen machte nun der Standort beim Bahnhof Hardbrücke: Das Geroldareal sei ein ausgezeichneter Platz für ein zeitgemässes, funktionales, architektonisch und städtebaulich adäquates Kongresszentrum, teilt der Stadtrat mit. Zudem verfüge der Standort über genügend Platz, damit er nicht nur für Kongressbesucher, sondern auch für Zürcher attraktiv sei.
Allerdings ist die Stadt nicht alleinige Besitzerin des künftigen Baugrundes. Neben ihr gibt es noch drei weitere, die der Stadt ihre Anteile verkaufen müssen: die Bürke Immobilien AG, die Heilsarmee, die auf dem Geroldareal ein Brockenhaus und ein Arbeitsintegrationsprojekt betreibt, sowie Dr. Georg Mayer-Sommer, dem der grösste Teil des Grundstücks gehört.
Bei der Stadt ist man zuversichtlich, dass die Verkaufsverhandlungen Ende Sommer abgeschlossen sein werden. Bürke Immobilien habe ihr grundsätzliches Einverständnis zum Verkauf ihrer Liegenschaft gegeben und auch die Heilsarmee habe einen Kauf durch die Stadt in Aussicht genommen, sofern sie einen Ersatzstandort finde. Mayer-Sommer sei ebenfalls an einer nachhaltigen Entwicklung des Grundstücks interessiert, schreibt die Stadt. Hochbauvorsteher André Odermatt dazu: „Die Gespräche mit den Grundeigentümern sind sehr konstruktiv und weit fortgeschritten.“
Zweite Wahl des Stadtrats ist der Carparkplatz. Man wolle ihn als Option im Auge behalten, schreibt er in seiner Medienmitteilung. (mai)