Der Wind in den Wipfeln
Der Bundesrat soll prüfen, ob im Wald, auf Waldweiden oder in Waldnähe Windkraftwerke gebaut werden könnten. Dies verlangt ein Postulat, das der Ständerat mit einem klaren Mehr überwiesen hat.
Viele der im Mittelland am besten für Windenergie geeigneten Gebiete befänden sich im Wald, erklärte der Grüne Genfer Ständerat Robert Cramer seinen Vorstoss. Dort verhindere das strenge Waldgesetz den Bau von Windanlagen. Cramer bat den Bundesrat zu prüfen, ob Bauten unter genau definierten Kriterien und grösstmöglichem Schutz von Fauna und Flora nicht doch möglich sein könnten. Zudem sei der Rückbau von Windanlagen leicht zu bewerkstelligen, fügte er an. Der Wald sei nicht mit Industrieanlagen zuzupflastern, widersprach Erika Forster (FDP/SG). Nach Waldgesetz sei der Bau von Anlagen dort nur im höheren nationalen Interesse möglich. Bei Windanlagen müsse es auch auf diese Güterabwägung hinauslaufen. Besser als am Waldgesetz zu schrauben seien kantonale Richtpläne mit klaren Vorgaben für Ausschluss- oder Vorranggebiete.
Umwelt- und Energieministerin Doris Leuthard stimmte mit Cramer überein, dass Potenzial brach liegt. Von 28 bestehenden Anlagen befinde sich aber derzeit keine im Wald. Sie stemme sich nicht dagegen, einmal zu schauen, welche Planungsinstrumente beim Wald vorhanden seien. Der Waldschutz sei indessen sehr ausgeprägt, für Rodungen gebe es hohe Hürden. (mai/sda)