Der Stern von Lima
Eine Brücke ist auch ein Stern. Das zeigen spanischen Architekten mit einem ausgefallenen Projekt für die peruanische Hauptstadt.
In Miraflores wohnen Gutbetuchte und Barranco gilt als trendiges Bohèmequartier. Die beiden Stadtteile von Lima werden durch eine natürliche Senke und eine dicht befahrene Strasse von einander getrennt. Das soll nun eine Fussgängerbrücke ändern. Sie stammt aus der Feder des Madrilener Büros OOIIO: Die Architekten liessen sich zu ihrer sternenförmigen Anlage aus wiederverwertetem Holz vom prunkvollen Schmuck der Inkas inspirieren. Gleichzeitig wollen sie mit der kristallinen Form an die Gold-, Kupfer-, Silber- und Bleiminen Perus erinnern. Die Brücke ist als unregelmässiger Stern konzipiert. Seine einzelnen Arme dienen einerseits als Verbindung, anderseits auch als Sitztreppen. Sie sind schräg angehoben und spenden so gleichzeitig den Passanten Schatten. Da-mit soll die Brücke mehr als eine gewöhnliche Querung sein, die Architekten stellen sich vor, dass sie auch zum Verweilen einlädt: als Aussichtspunkt für Touristen und als Treffpunkt für Einheimische. Zudem soll sie Strassenmusikern Platz für Konzerte bieten. Läuft alles nach Plan, ist das künftige Wahrzeichen von Miraflores und Barranco 2016 gebaut. (mai)