„Der Preisdruck wird hoch bleiben“
Der Sanitärtechnik-Konzern Geberit hat den Reingewinn im ersten Halbjahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 8,9 Prozent auf 221 Millionen Franken gesteigert. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag 0,5 Prozent höher auf 268,9 Millionen Franken.
Der Umsatz nahm um 1,5 Prozent auf 1'115,4 Millionen Franken zu. Dies teilte die Geberit mit. Währungsbereinigt ergab sich ein Plus von 4,8 Prozent. Die Währungsverluste hätten sich im Vergleich zum Vorjahr noch einmal etwas ausgeweitet, ansonsten habe die „erfreuliche“ Tendenz in der Umsatzentwicklung angehalten, heisst es. Währungsbereinigt betrug die Umsatzzunahme 7,5 Prozent nach 2,1 Prozent im ersten Quartal. Die Umsatzzunahme in Europa betrug währungsbereinigt 4,1 Prozent. Die Mehrheit der Märkte habe sich von den Rückschlägen im Vorjahr erholt. Die nordischen Länder (-0,6 Prozent) sowie Zentral- und Osteuropa (-6 Prozent) und die iberische Halbinsel (-10,5 Prozent) verbuchten dagegen weitere Umsatzrückgänge. Auf den Wachstumspfad kehrte die Region Fernost/Pazifik zurück mit einem Plus von 29,3 Prozent. Ebenfalls zulegen konnten die Regionen Nahost/Afrika (+6,5 Prozent) und Amerika (+7,3 Prozent).
Schwaches Neubaugeschäft
Die Sanitärsysteme verbuchten eine klare Umsatzzunahme von 3,9 (währungsbereinigt 7,3) Prozent auf 664,3 Millionen Franken, während die Rohrleitungssysteme als Resultat des schwachen Neubaugeschäfts einen Rückgang um 1,9 Prozent auf 451,1 Millionen Franken (währungsbereinigt +1,3 Prozent) verzeichneten. Im Vergleich zum Vorjahr hätten die Resultate auf hohem Niveau gehalten werden können, schreibt die Geberit. Zu dieser „erfreulichen“ operativen Situation habe massgeblich der Materialaufwand im ersten Quartal beigetragen. Im zweiten Quartal habe dieser aber zunehmend unter den steigenden Rohmaterialpreisen und einem höheren Umsatzanteil der materialintensiven Rohrleitungssysteme gelitten.
Preiserhöhungen vorgesehen
Geberit rechnet damit, dass sich die Bauwirtschaft - vor allem im für das Unternehmen wichtigen europäischen Raum - nicht vor 2011 erholen wird. Bei den Rohmaterialien sei die Volatilität nach wie vor hoch. Für das Gesamtjahr 2010 erwartet das Unternehmen einen Umsatz, welcher währungsbereinigt leicht über demjenigen des Vorjahres ausfallen werde. Geberit erwartet auch für das zweite Semester einen anhaltend starken Wettbewerbsdruck: „Der Preisdruck wird hoch bleiben“, sagt Unternehmenschef Albert Baehny. Preiserhöhungen seien dennoch vorgesehen. Bereits im ersten Semester seien die Preise selektiv leicht erhöht worden. "Wir werden die Preise auch im zweiten Semester selektiv weiter erhöhen", so Baehny. (sda)