Der Blick aus den Wolken
Aus luftiger Höhe betrachtet, werden Landschaften zu Ornamenten und Mustern. Mit solchen Bildern will Flugfotograf Georg Gerster zum Staunen aber auch zum Nachdenken anregen. Die Fotostiftung Schweiz in Winterthur widmet seinem Werk eine eindrückliche Ausstellung.
Quelle: Georg Gerster / Fotostiftung Schweiz
Trügerische Schönheit: Versalztes Weizenfeld bei Katanning, Westaustralien, 1989.
Einsam dreht ein winziger Traktor seine Runden. Auf den ersten Blick verschwindet er fast in seinen perfekt abgezirkelten Spuren. Wie ein Labyrinth rahmen sie die beiden Bäume in der Mitte ein. Als Georg Gerster 1967 die an ein Landart-Werk erinnernde Situation ablichtete, war er über der argentinischen Pampa unterwegs. Der 1928 geborene Schweizer zählt zu den bedeutendsten Vertretern der Flugfotografie. Nun hat ihm die Fotostiftung Schweiz 50 Jahre nach seinem ersten Fotoflug, zu dem er 1963 im Sudan startete, eine faszinierende Ausstellung gewidmet.
Ein Schwerpunkt bildet das Thema der verfügbaren Ressourcen. Es zieht sich wie ein roter Faden durch Gersters Werk. Es erzählt aber nicht nur von der Faszination des Fotografen für die Vielfalt der Farben und abstrakten Formen. Der studierte Germanist, der seine Laufbahn als Wissenschaftsredaktor bei der Weltwoche gestartet hatte, will mit in seinen Bildern die das Verständnis für gewachsene, jahrtausendealte Strukturen und Lebensformen fördern, in dem er die Auswirkungen menschlicher Eingriffen in den ökologischen Kreislauf zeigt. (mai/mgt)
Fotostiftung Schweiz, Winterthur
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 11 bis 18 Uhr, Mittwoch 11 bis 20 Uhr.
Weitere Informationen: www.fotostiftung.ch
Erntemuster inder Pampa, Argentinein 1967 (Georg Gerster, Fotostiftung Schweiz)