Das schönste Dorf: Wer folgt auf Morcote?
Das malerische Tessiner Dörfchen Morcote war das schönste Schweizer Dorf 2016. Im September wird der Nachfolger gewählt. Wer die Finalisten sind, steht am 21. Juli fest. Dann dürfen Herr und Frau Schweizer für ihren Favoriten voten.
Auch in diesem Jahr suchen die Schweizer Illustrierte, L’illustré, il caffè, SRF, RTS, RTR und RSI das schönste Dorf der Schweiz. Bedingung ist, dass es nicht mehr als 3000 Einwohner haben darf. Nominiert waren rund 50 Orte, ausgesucht von einer Jury. Es folgte das erste Voting, bei dem die Bevölkerung für ihre Favoriten stimmen durfte. Derzeit findet die Auswertung statt, an deren Ende zwölf Finalisten übrigbleiben. Sie werden am 21. Juli bekanntgegeben, und dann folgt das zweite Voting. Der Sieger wird am 8. September gekürt und darf ein Jahr lang den Titel „Das schönste Dorf der Schweiz 2017“ tragen und mit diesem Slogan für sich werben.
Bis dahin ist das schönste Schweizer Dorf im Tessin. Morcote liegt zehn Kilometer südwestlich von Lugano im Südteil des Luganersees am Fuss des Monte Arbostora. Bevor im Jahr 1847 der Damm von Melide aufgeschüttet wurde, war das Dorf ein wichtiger Handelsplatz und verfügte über den grössten Hafen am Lago di Lugano. Heute leben rund 770 Menschen in Morcote. Die häufig mittelalterlichen und authentisch restaurierten Häuser schmiegen sich an den Berg und sind mit unzähligen engen Gassen und kleinen Plätzen auf unterschiedlichen Ebenen verbunden. Das bedeutet Treppen – viele Treppen! Aber das tut dem Charme dieses Örtchens keinen Abbruch, im Gegenteil. Die Strécie sorgen an Sommertagen für angenehme Kühlung und bieten bei Regenwetter Schutz.
Das einzig Flache an Morcote ist die Seepromenade. Im Ortskern rund um die Piazza Grande reiht sich Restaurant an Restaurant. Während die einen ihre Gartenterrasse auf der anderen Strassenseite, direkt am See, in einer Laube führen, punkten die anderen mit Tischen unter den berühmten Arkaden. Letztere sind mit ihrer Beleuchtung besonders bei Einbruch der Dunkelheit ein echter Hingucker.
Das gilt auch für die Pfarrkirche Santa Mario del Sasso. Erbaut zwischen 1470 und 1478, wacht sie von ihrem Standort über den Dächern von Morcote gleichsam über das Dorf. Eine Besichtigung des Bauwerks im renaissance-barocken Stil und seines monumentalen Friedhofs lohnt sich – nur schon der Aussicht auf den See wegen. Aber das bedeutet wieder Treppen – viele Treppen; inklusive der rund 400-stufigen Monumentaltreppe.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Parco Scherrer. Wie das Dorf selbst schmiegt auch er sich an den Berg und bietet auf mehreren Ebenen Architektur sowie Fauna und Flora verschiedenster Kulturen. Inmitten von üppiger Vegetation taucht hier ein Sonnentempel auf und da ein thailändischer Sakralbau. Liebevolle Details im Inneren der Mini-Bauten lassen den Besucher von fernen Ländern und vergangenen Zeiten träumen. (mt)