Das sanfte Leuchten der Tropfsteine
Bei Baar locken unter dem Boden märchenhafte Landschaften, die Höllgrotten. Hier hat Kalk eine bizarre und faszinierende Welt geformt.
Aussergewöhnlich ist die Tropfsteinlandschaft vor allem, was Lage und Alter anbelangt. Während sich Tropfsteinhöhlen sonst im massiven Felsuntergrund während Millionen von Jahren durch unterirdisch abfliessendes Wasser bilden, befinden sich die Höllgrotten praktisch an der Erdoberfläche und entstanden in einer Zeitspanne von gerade mal 3000 Jahren. Der Grundstein für die Höhlen wurde allerdings früher gelegt: Kalkreiches, versickerndes Wasser bildete beim Lorzentobel nach dem Ende der letzten Eiszeit – vor 18 000 Jahren – einen Tuffberg. Die Lorze unterspülte seinen Hang, und damit entstanden die Höllgrotten. Herunterhängendes Moos und Wurzeln «versteinerten» wegen des kalkhaltigen Quellwassers.
Die unterirdische Welt blieb bis 1863 verborgen, als im Lorzentobel Tuff abgebaut wurde. Als man die erste Grotte entdeckte, wurde der Abbau eingestellt. Nach und nach fand man auch die übrigen Grotten. Seit 1887 sind sie öffentlich zugänglich. Allerdings hat sich das beliebte Ausflugsziel im Laufe der Zeit verändert. Seit diesem Jahr erstrahlen die Höllgrotten in LED-Licht. Es sorgt dafür, dass Besucher die bizarren Gesteinsformationen erstmals in ihrer natürlichen Farbvielfalt bewundern können. (mai)
Adresse und Öffnungszeiten
Höllgrotten, 6430 Baar
Öffnunszeiten vom 1. April bis 31. Oktober
täglich von 9 bis 17 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr)
Weitere Informationen: www.hoellgrotten.ch