Das Palace wird zum Kunstpalast
Luzern hat sein KKL am See und Lugano bald auch. Denn zurzeit wird am Luganersee gebaut: Das alte Hotel Palace soll zum Zentrum für zeitgenössische KünsteLAC (Lugano Arti Contemporanee) aus- und umgebaut werden. Was im Zentrum aber ausgestellt wird, ist noch unklar.
Quelle: zvg
So soll das geplante Museum dereinst aussehen; ganz rechts im Bild die Fassade des ehemalligen Hotel Palace.
Lange stand das ehemalige Hotel Palace am Seeufer in Lugano leer. Die Nobelherberge ist 1969 geschlossen worden und brannte später aus. Zusehends verfiel der einstige Prunkbau. Schliesslich erwarb die Stadt die denkmalgeschützte Ruine, mit dem Ziel ein Hotel mit Kasino in den alten Mauern unterzubringen. Doch die Pläne zerschlugen sich. Stattdessen soll hier nun ein Kunst- und Kulturzentrum Platze finden. Dafür will die Stadt 169 Millionen locker machen, diesen Kredt hatte das Luganeser Stadtparlament 2004 ohne Gegenstimme bewilligt.
Wie die „Neue Zürcher Zeitung“ in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, sollen im Komplex neben einem Konzert- und Theatersaal sowie einem Museum dereinst auch Luxuswohnungen, Büros und Geschäfte im Hotel und im Erweiterungsbau unterkommen. Privatpersonen investieren hierfür insgesamt 100 Millionen Franken. Den Entwurf zum Prestigeprojekt lieferte Architekt Ivano Gianola, der zum Kreis der Tessiner Schule gehört. Läuft alles plangemäss, soll das Zentrum im Frühjahr 2013 eröffnet werden.
Einen Schönheitsfehler hat das Projekt allerdings: Laut NZZ, weiss man nämlich noch nicht, was denn im Museum gezeigt werden soll. Das Fehlen eines Projektprogramms stimme nachdenklich, falls es existiere, sei es noch nicht publik gemacht worden, wird Kulturchef des „Corriere del Ticino“ zitiert.
Daneben ist auch noch nicht klar, wie hoch der Bau werden soll. Wie die NZZ ebenfalls berichtet, will die Stadt das Gebäude um ein zusätzliches Stockwerk erweitern und hat dazu einen Kredit von 9,7 Millionen beantragt. Allerdings gibt es hierfür keine einhellige Zustimmung. So drohte Stadtregierungsmitglied und Lega-Chef Giuliano Bignasca ein Referendum an, sofern das Stadtparlament den Zusatzkredit abgsegnet. (mai)