Das Licht aus der Flasche
„Isang Litrong Liwanag“ bedeutet auf Philippinisch „ein Liter Licht“. Und literweise Licht will die gleichnamige Organisation in den oft dunklen, fensterlosen Wellblechhütten der Slums von Manila verteilen. Möglich machen dies ausgediente Pet-Flaschen.
Die Technik ist einfach: Man befüllt Flaschen mit Wasser und etwas Bleichmittel, letzteres braucht es um Algenbildung zu verhindern. Im Wellblechdach wird ein Loch für den Flaschenhals geschnitten, die Flasche hinein gesteckt und dann wird die Fuge versiegelt. Danach ragt das obere Drittel der Flasche ins Freie und lässt die Sonnenstrahlen ins Flascheninnere dringen. Der untere Flaschenteil dient im Innenraum als Glühbirne, die so viel Licht wie eine 50-Watt-Glühbirne von sich gibt und dieses mit Hilfe des Wassers auch in alle Richtungen verteilt. Ein Dollar kostet die „Petbirne“, halten soll sie mehrere Jahre.
Not macht erfinderisch, und gerade für PET-Flaschen scheinen die Einsatzmöglichkeiten in Entwicklungsländern unbegrenzt. In Honduras befüllt man sie mit Schutt und erhält somit Ziegel. Die von der Eawag entwickelte Initiative Sodis (www.sodis.ch) desinfiziert Wasser durch UV-Strahlen, dieses gelingt mit sechs Stunden Sonneneinstrahlung.
So neu ist die Pet-Birne übrigens nicht, wie nachstehender Film zeigt. Die Idee, Mineralwasserflaschen als Sonnenlicht-Spender zu verwenden hatte der Automechaniker Alfredo Moser Brasilien bereits im Jahr 2002.
(mai/mgt)