Das „Joggeli“ wird geliftet
Die Basler Regierung setzt bei Sport- und anderen Anlässen auch künftig auf die St. Jakobshalle: Sie hat dem Grossen Rat für die Sanierung und Modernisierung der Halle am Dienstag einen Projektierungskredit von 4,8 Millionen Franken beantragt.
Mit bis zu 9 000 Zuschauerplätzen und einer Gesamtfläche von rund 22 000 Quadratmetern ist die St. Jakobshalle neben dem Zürcher Hallenstadion eine der Veranstaltungshallen der Schweiz. Sie wurde 1975 eröffnet. Nun müssen wichtige Teile saniert werden. Zudem entspreche die Halle auch betrieblich nicht mehr heutigen Standards, teilte die Regierung mit. Das heisst, Gebäudehülle, Innenausbau und technische Infrastruktur bedürfen einer dringenden Sanierung. Daneben muss die Halle an heutige Sicherheitsvorschriften angepasst werden.
Damit sie wettbewerbsfähig bleibt, sollen laut Regierung Publikums-, Catering- und Backstage-Bereiche vergrössert und angepasst werden. Überdies solle künftig eine Zu- und Wegfahrt für grosse Lastwagen ermöglicht werden.
Dazu hat die Regierung hat dazu mit externer Unterstützung verschiedene Varianten prüfen lassen. Vorgesehen ist nun, die Verbesserungen innerhalb des bestehenden baulichen Perimeters der Halle umzusetzen. Laut Auskunft des Bau- und Verkehrsdepartements soll dabei aber eine neue flexible Infrastruktur eingerichtet werden. Damit liesse sich die Zuschauerkapazität bei Grossevents auf bis rund 9 100 Plätze erhöhen. Anlässe wie die Tennis Swiss Indoors oder Konzerte seien so weiterhin möglich, heisst es in der Mitteilung. Dadurch würde die Halle zu „einer mittelgrossen, modernen Mehrzweckeinrichtung von internationalem Standard ausgebaut“, heisst es weiter.
86-Millionen-Projekt
Die Investitionskosten werden grob auf 86 Millionen Franken geschätzt. Allerdings geht man in der derzeitigen Phase von einer möglichen Abweichung nach oben oder unten von bis zu 30 Prozent aus. Läuft alles nach Wunsch optimalem Verlauf könnte das Projekt bis im Jahr 2017 abgeschlossen sein.
Die St. Jakobshalle habe dringenden Sanierungsbedarf. Zudem müsse der Kanton das Eventbusiness sicherstellen, und "bei der St. Jakobshalle wissen wir, was wir haben", sagte Thomas Riedtmann, Leiter Zentrale Dienste im Erziehungsdepartement."Für uns geht das Eventbusiness in der Joggelihalle weiter", insofern setze die Regierung mit dem Kreditbegehren "schon ein Signal", so Riedtmann.
Im September hatte die Losinger Construction einen Alternativ-Vorschlag lanciert. Dazu nimmt die Regierung keine Stellung. Laut Riedtmann hat es seither weder einen Kontakt noch ein offizielles Begehren seitens der Losinger AG. Losinger hatte im Gebiet St. Jakob eine Überbauung vorgeschlagen, zu der auch eine Event- und Sporthalle mit 15'000 Plätzen gehört. Diese sowie eine kleinere Halle und ein "VIP-Village" würden rund 130 Millionen Franken kosten - nach damals dargelegten Vorstellungen der Promotoren sollten diese mehrheitlich von den Kantonen Basel-Stadt und Baselland getragen werden. (mai/sda)