Das Beton-Gesicht der Agglo
Göhner-Siedlungen galten lange Zeit als Inbegriff hässlicher Überbauungen in der Agglomeration. Dass sie weit mehr sind, zeigt die kommende Ausstellung „Göhner Wohnen“ der ETH, die in einem perfekten Rahmen stattfindet:Sie wird in einer Göhner-Wohnung gezeigt, in der Siedlung Webermühle in Neuenhof AG.
Quelle: zvg
Schöner oder "göhner" Wohnen? Esszimmer in einer Göhnersiedlung.
Die Göhner-Siedlungen gehören zu den wichtigsten Zeitzeugen der Siedlungsentwickung während der Hochkonjunktur in den Jahren 1960 bis 1970. Denn während viele Stadtplaner und Architekten lediglich in grossen Massstäben dachten, baute die Ernst Göhner AG ganze Dörfer und Ortsteile in Elementbauweise. So entstanden zwischen 1965 und 1980 in den Agglomerationen von Zürich und Genf 9000 Wohnungen nach dem gleichen Prinzip. Sie liefen den Vorstellungen von Raumplanung zwar zuwider, linderten aber die damals herrschende Wohnungsnot. In der Schweiz wurden die Überbauungen im Gegensatz zu vielen Ländern nicht für sozial Benachteiligte errichtet, sondern für den Mittelstand. Die Ölkrise von 1973 und der damit verbundene gesellschaftliche Wandel veränderten den Blick auf die Projekte der Göhner AG aber: Sie wurden mit kapitalistischem Wohnungsbau und Umweltzerstörung in Verbindung gebracht. Und damit zum Synonym für triste Vororte. (mai)
Adresse: Göhner-Siedlung Webermühle, Webermühle 31, Wohnung 4. OG, 5432 Neuenhof
Öffnungszeiten: 10./11.Mai (Donnerstag/Freitag): 16 bis 20 Uhr; 12./13./19./20. Mai (Wochenenden): 10 bis 16 Uhr;
Mi 23. Mai: 14 bis 17 Uhr; Do 24. Mai: 16 bis 20 Uhr
Weitere Infos zur Ausstellung: www.ausstellungen.gta.arch.ethz.ch