19:45 BAUBRANCHE

Coronavirus: Weltweit einen Fünftel weniger Wolkenkratzer

Teaserbild-Quelle: Baddy Abbas, Unsplash / BB

Vergangenes Jahr wurden weltweit rund 20 Prozent weniger Wolkenkratzer gebaut als im 2019. Ursache sind unter anderem wegen des Coronavirus beeinträchtigte Baustellen. Dies geht aus einem aktuellen Report des Council of Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH) hervor.

Mit einer Höhe von 482 Metern ist der Central Park Tower gemäss CTBUH der höchste Wolkenkratzer, der 2020 fertig gestellt worden ist.

Das Corona-Jahr 2020 dürfte für viele Menschen als ein Jahr in Erinnerung bleiben, in dem nur wenig nach Plan lief. Gleiches gelte für den Hochbau, stellt das Council of Tall Buildings and Urban Habitat (CTBUH) in einem aktuellen Report fest. Das CTBUH ist eine Nonprofitorganisation, die zum Illinois Institute of Technology in Chicago gehört, und sich mit der Bewertung von Wolkenkratzern befasst.

Nachdem im ersten Quartal die Pandemie ausgebrochen war, kamen weltweit covidbedingt zahlreiche Hochhausprojekte mit einer Höhe von 200 Metern und mehr in verschiedenen Bauphasen zum Stillstand, unter anderem wegen Einschränkungen auf den Baustellen. So sind laut CTBUH im 2020 nur 106 solcher Gebäude fertiggestellt worden, was gegenüber 2019 (133) einem Rückgang von rund 20 Prozent entspricht. Eine ähnliche Anzahl wie 2020 wurde letztmals 2014 erreicht, damals waren es 105.

Anzahl Wolkenkratzer bereits 2019 gesunken

Allerdings ist die Anzahl bereits 2019 gesunken, wenn auch weniger stark: 2018 registrierte das CTBUH 148 fertige, sehr hohe Gebäude. Die Gründe für den Rückgang im 2019 seien vielfältig, schreibt das CTBUH. Ursachen für diese Entwicklung ortet die Organisation in den Bemühungen Chinas, seine Schulden abzubauen und in seinen offiziellen Erklärungen gegen unnötigen Bau extrem hoher Bauwerke.

Man wisse von insgesamt neun Projekten in Malaysia, Indien und Brasilien, die als Folge von Covid 19 ins Jahr 2021 verschoben worden seien, schreibt CTBUH. Zudem habe es in Städten wie New York und San Francisco Unterbrüche auf den Baustellen gegeben, die aber keine Verzögerungen zur Folge hatten.

Corona-Jahr: Folgen schlagen sich erst später nieder

Weil hohe Bauten oft der wirtschaftlichen Entwicklung hinterherhinken, muss sich erst noch zeigen, wie sich die Situation von 2020 auf neue Projekte sowie geplante oder sich aktuell noch im Bau befindliche Wolkenkratzer auswirkt. So schlug sich etwa die Wirtschaftskrise von 2008 erst in den Jahren 2010 und 2011 auf die Skylines nieder. - Erholt sich die Situation, könnten dieses Jahr gemäss CTBUH theoretisch maximal 150 Wolkenkratzer fertig gebaut werden. (mai)

Internettipp:  Ausführungen und Grafiken auf der Website des CTBUH

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