Château Gütsch auf dem Weg zur Besserung?
Der Beinahe-Stillstand rund um Renovation und Ausbau des Luzerner Château Gütsch und den Neubau der Gütschbahn könnte bald ein Ende haben - vielleicht. Immerhin wurde der verlangte Finanzierungsnachweis und das Baugesuch für die Projektänderung bei der Gütschbahn eingereicht.
Das Château Gütsch gehört dem russischen Milliardär Alexander Lebedev, der das alte Hotel für rund 70 Millionen Franken um- und ausbauen wollte. Das ursprünglich gutgeheissene Projekt der Luzerner Architekten Daniele Marques und Iwan Bühler gefällt dem Hotelbesitzer nun nicht mehr und ist ihm zu teuer. Diese Kehrtwendung sorgte im Luzerner Stadtrat für Irritationen. Er verlangte deshalb bis im März einen schriftlichen und verbindlichen Nachweis und die nötigen Informationen über die geplanten Bau- und Planungsaktivitäten beim Umbau- und Erweiterungsprojekt des Hotels ansonsten die Baubewilligung verfallen würde. Diese Informationen wurden geliefert und an einem klärenden Gespräch im März mit der Château Gütsch Immobilien AG wurde darauf hingewiesen, dass Luzern vor allem grosses Gewicht auf den Betrieb der Gütschbahn und die Wiedereröffnung des Restaurants legt.
In der Folge verlangte der Stadtrat auf den 12. April für den Neubau der Gütsch-Bahn ein verbindlicher Finanzierungsnachweis und ein Baugesuch für die Projektänderung der Talstation. Beides ist nun fristgerecht eingereicht worden, womit die Bedingungen für die Aufrechterhaltung der Baubewilligung erfüllt sind.
Knappe Terminvorstellungen
Was von den Behörden noch erwartet wird, ist zudem eine persönliche Erklärung des Eigentümers Alexander Lebedev zum Umbau- und Erweiterungsprojekt. Auf Ende Juni müssen nun die Unternehmerverträge für den Bau der Talstation und des Schrägliftes, der Gütschbahn eingereicht werden. Im Hinblick darauf will der Stadtrat das Gespräch mit der Bauherrschaft weiterführen. Die Bahn muss am 31. Oktober betriebsbereit sein. Der Luzerner Stadtrat wünscht zudem, dass auf diesen Zeitpunkt auch das Restaurant im Hotel Château Gütsch eröffnet werden kann.
Will Lebedev das Château Gütsch weiter verkaufen?
Das Gütsch ist eines der Wahrzeichen Luzerns. Lebedev kaufte 2007 das alte Hotel von der UBS für 20 Millionen Franken.Mit einer Investitionen von 70 Millionen Franken sollte es zu einem Spitzenhotel umgebaut werden. Seit es mit dem Projekt nicht mehr zügig weiter geht, brodelt In Luzern die Gerüchteküche. Will Lebedev das Gütsch wieder loswerden? Laut der Neuen Luzerner Zeitung bezeichnet Gesa Eichler, Projektleiterin der Château Gütsch Immobilien AG, dies lediglich als Option. Gemäss der Zeitung gibt es Interessenten: ein chinesischer Investor und auch der Reussbühler Immobilienmagnat Hermann A. Beyeler hat Interesse angemeldet. Sicher ist, dass das Gütsch noch viel zu reden geben wird. (mai)