Bündner Wald lässt sich nicht so leicht versilbern
Der Bündner Wald als Vernichter von C02 bringt die Kassen nicht automatisch um klingeln: Für den Handel mit Umweltzertifikaten fehlt die gesetzliche Grundlage. Dies teilte die Kantonsregierung auf eine Fraktionsanfrage der FDP im Grossen Rat mit.
Der Wald in Graubünden umfasst 192'000 Hektaren. Nach Schätzung der FDP reduziert er den Schadstoff C02 um 100'000 Tonnen pro Jahr, was einen Wert von rund fünf Millionen Franken bedeutet. Das Geld im Handel mit Zertifikaten käme zu über 90 Prozent den Gemeinden zu Gute, in deren Besitz sich die Wälder fast ausschliesslich befinden. Das Anliegen, Waldeigentümer für die C02-Reduktionsleistung zu entschädigen, sei grundsätzlich berechtigt, schreibt die Bündner Regierung. Entsprechende Bestrebungen habe sie schon 2005 unterstützt, bei der Vernehmlassung zur Teilrevision des Eidgenössischen Waldgesetzes.
Auf diese Vorlage seien die eidgenössischen Räte jedoch nicht eingetreten, weshalb nach wie vor eine Rechtsgrundlage fehle, die Waldeigentümer mit Emissionsgutschriften für ihre Leistung zu entschädigen.
Waldbesitzer können laut Regierungsangaben versuchen, C02-Zertifikate auf dem freiwilligen Markt zu verkaufen. Angeboten werden dürfen solche Papiere jedoch nur, wenn der Holzvorrat aktiv zur C02-Reduktion erhöht wird. Natürliche Vorgänge ohne besondere Massnahmen würden nicht anerkannt für den Handel mit solchen Zertifikation, schreibt die Regierung. (sda)