Borkenkäfer befallen 2022 drei Prozent mehr Holz als im Vorjahr
Borkenkäfer haben 2022 in der Schweiz drei Prozent mehr Holz befallen als im Vorjahr. Die Anzahl der gemeldeten Käfernester stieg um rund 1000 auf schweizweit über 8000 Nester. Dies teilte die eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) am Dienstag mit.
Quelle: Oliver Paaske / unsplash
Holz, Symbolbild.
Diese Zunahme sei unter anderem auf die ausgeprägte Trockenheit in vielen Regionen von Juni bis August 2022 zurückzuführen, schreibt Waldschutz Schweiz, die Fach- und Beratungsstelle für Waldgesundheit der WSL, in der Mitteilung.
«Es ist davon auszugehen, dass die Fichten gebietsweise unter Trockenstress litten», sagt Simon Blaser von Waldschutz Schweiz. Dies könne ihr Verteidigungspotenzial gegenüber Borkenkäfern reduziert haben. Auch habe das vergangene Jahr ausserordentlich gute Entwicklungs- und Flugbedingungen für die Käfer geboten, sagte Blaser.
Mehr Borkenkäfer durch Hagelschäden
Durch den Käferbefall nahm die Zwangsnutzung von Käferholz im Sommer in 14 Kantonen und im Vergleich zu 2021 wieder zu. Am meisten davon betroffen waren gemäss WSL die Kantone Waadt (+ 125 Prozent) und Neuenburg (+ 95 Prozent).
Da in der Westschweiz bis zu 60 Prozent weniger Niederschlag als in normalen Jahren fiel, dürfte der hohe Zuwachs bei der Zwangsnutzung und bei den Käfernestern in den Kantonen Waadt und Neuenburg teilweise auch darauf zurückzuführen sein, heisst es bei der WSL.
Eine weitere Ursache für die stärkere Vermehrung des Borkenkäfers sind gemäss der WSL schwere Hagelschäden am Wald im Juni 2021 in vielen Regionen der Schweiz. Wo das geschädigte Holz nicht rasch abtransportiert werden konnte, bot es dem Käfer ideale Vermehrungsbedingungen.
Wenn die Witterung weiterhin überdurchschnittlich warm und trocken bleibe, werde der Befall, insbesondere von Fichten, auch im Jahr 2023 zunehmen, hiess es weiter.