Bitterlis überstürzter Abgang
Nach 16jähriger Dienstzeit hat der Zürcher Kantonsbaumeister Stefan Bitterli per sofort sein Amt niedergelegt. Die Hintergründe des überstürzten Abgangs sind unklar. Interimistischer Nachfolger wird ein externer Fachmann.
Bitterli habe sich entschieden, sich „künftig einer neuen Aufgabe ausserhalb der Baudirektion zu widmen, heisst es in einer dürren Mitteilung der Baudirektion. Weshalb der 60- Jährige derart überstürzt den Hut nahm, ist unklar. Klar ist aber: Er war im Laufe der letzten Jahre immer wieder unter Beschuss geraten. Das geplante Polizei- und Justizzentrum floppte und die Neunutzung der Insel Rheinau stiess auf Widerstand. Die ausufernden Kosten des Massnahmenzentrums Uitikon für Jugendliche machten dort gar einen Baustopp nötig. Man habe gemeinsam eine Lagebeurteilung vorgenommen und erkannt, dass eine Trennung für alle Beteiligten das Beste sei, sagte Baudirektor Markus Kägi auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. „Insbesondere für das Hochbauamt.“ Ein besonderer Vorfall soll nicht ausschlaggebend gewesen sein.
Bitterli hatte noch im vergangenen Mai gegenüber dem „Tages-Anzeiger“ erklärt, er wolle bis 65 im Amt bleiben und dann allenfalls als privater Bauberater oder Dozent arbeiten. Über seine aktuellen Pläne ist nichts bekannt. Gestern Dienstag war er im Hochbauamt bereits nicht mehr zu erreichen.
Die Leitung des Hochbauamtes übernimmt ad interim der 63-jährige Hans-Rudolf Blöchlinger, der gemäss Kägi bisher noch nie für den Kanton gearbeitet hat. Im Hinblick auf die weitere Arbeit sei es wichtig, dass eine unbelastete und neutrale Person den Posten übernehme. Blöchlinger ist diplomierter Bauingenieur und Betriebsökonom. Laut Medienmitteilung kann er eine langjährige Führungserfahrung aus diversen Grossunternehmen vorweisen. Auch habe er umfangreiche Kompetenzen in den Bereichen Projektmanagement, Immobilien-Projektentwicklung und Unternehmensführung. (mai/sda)