Bis zu 360 Millionen für Spitalausbauten
Bis zu 360 Millionen Franken sollen von 2010 bis 2019 in den Aus- und Umbau der beiden Thurgauer Akutspitäler Münsterlingen und Frauenfeld fliessen. Besonders ins Gewicht fällt dabei der Neubau des Bettenhauses und der Abbruch des bisherigen Bettenturms des Kantonspitals Frauenfeld.
Die Anforderungen an einen modernen Spitalbetrieb gestalten sich heute anders als vor wenigen Jahrzehnten. Die Spitalaufenthaltszeiten pro Patient werden immer kürzer und die auf 2012 geplante Einführung der Fallpauschale verlangt rationellere Abläufe und optimierten Kostenstrukturen. Die "Spital-Landschaft" steht unter einem Veränderungsdruck - auch im Kanton Thurgau. Die Erneuerung der beiden Akutspitäler sei wirtschaftlich, politisch notwendig und richtig, erklärte dazu Marc Kohler, CEO der Spital Thurgau AG, vor den Medien. Die Spitäler arbeiten seit rund 40 Jahren mit den gleichen Konzepten, obwohl die Anforderungen heute ganz anders seien.
Frauenfeld als grösster Brocken
Das anspruchsvollste Ausbauvorhaben ist der Abbruch des bestehenden Bettenturms in Frauenfeld und der Neubau eines nur noch halb so hohen Bettenhauses mit 300 Betten. Zumal der Bettenturm nicht mehr den Anforderungen an die Erdbebensicherheit entspricht. Überdies soll der Neubau helfen, die Prozesse zu optimieren und die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen.
Die einzelnen Bauetappen will man flexibler gestalten, um den Spitalbetriebes während der Umbauzeit möglichst wenig zu stören. Eine kostenintensive Totalsanierung des Bettenturmes würde zu untragbaren Störungen des Betriebes und zu aufwändigen Provisorien führen. Ausserdem entspricht der Bettenturm nicht mehr den heutigen Anforderungen an die Erdbebensicherheit.
Im Herbst des vergangenen Jahres wurde der Anbau Ost mit seiner Notfall- und Intensivstation in Betrieb genommen. Der nächste Schritt ist der Anbau Nord mit Operationstrakt. Auf seinem Dach soll ein weiteres Bettenhaus errichtet werden, das einen grösseren Querschnitt als der heutige Bettenturm aufweist und bei gleicher Bettenzahl mit deutlich weniger Stockwerken auskommt. Erst nach diesem Umbau Nord mit neuem Bettenhaus wird mit dem Rückbau des Bettenturms begonnen.
Neue Infrastruktur für Intensivbehandlung in Münsterlingen
Am Kantonsspital Münsterlingen sollen drei Bauvorhaben mit einem Kostenrahmen von 67 und 87 Millionen Franken realisiert werden. Dazu gehört die die umfangreiche Sanierung der Sichtbacksteinfassaden des Behandlungstraktes, die voraussichtlich mit elf bis 15 Millionen Franken zu Buche schlagen werden. Mit zehn bis elf Millionen Franken wird für die neue Lobby gerechnet. In die neue Infrastruktur für die integrierte Intensivbehandlung sollen 40 bis 60 Millionen Franken investiert werden. (mai)