Bieler Sputnik Engineering will bis zu 70 Stellen abbauen
Im Rahmen einer Restrukturierung will die Bieler Sputnik Engineering AG bis zu 70 ihrer gegenwärtig 300 am Hauptsitz tätigen Angestellten kündigen. Wie viele Personen gehen müssen, entscheidet sich Ende August, nach Ende des Konsultationsverfahrens.
Das nach eigenen Angaben weltweit führende Unternehmen in der Herstellung netzgekoppelter Wechselrichter begründet die Massnahme mit dem weltweiten Umbruch der Photovoltaik-Branche. Netzgekoppelte Wechselrichter sind eine zentrale Komponente aller Solaranlagen. Um den Herausforderungen zu begegnen, brauche es die „Optimierung bestehender Prozesse und Kostenstrukturen“ sowie eine neue strategische Ausrichtung, teilte das Unternehmen mit.
Sputnik habe einen schrumpfenden Markt erwartet, erklärte Firmenchef Christoph von Bergen gegenüber der SDA. Diese Schrumpfung ist laut von Bergen aber stärker ausgefallen als angenommen: „Der Verkauf liegt per Ende Juni um 50 Prozent unter dem Budget“. Sputnik rechnet deshalb fürs Jahr 2013 mit einem Verlust. Das Unternehmen hatte bereits im Mai Kurzarbeit eingeführt. Diese zu verlängern, erscheint der Unternehmensleitung allerdings nicht als sinnvoll, da die Verantwortliche auch mittelfristig von einer tieferen Nachfrage ausgehen. Höchstens ein leichtes Wachstum sei zu erwarten.
Die langfristigen Perspektiven der gesamten Branche und des Unternehmens bewertet der Sputnik-Verwaltungsrat aber als gut: „Selbst beim Photovoltaik-Weltmeister Deutschland stammen ja heute erst sechs Prozent des Stroms aus Solaranlagen“, so von Bergen. Sputnik sei sich auch sicher, dass seine Produkte wettbewerbsfähig seien. - Das Bieler Unternehmen will einen Sozialplan erarbeiten. Gesamthaft arbeiten derzeit 360 Personen für die Sputnik Engineering AG. (mai/sda)