Biel und Nidau auf Venedigs Spuren
Wo während der Expo Tausende von Besuchern flanierten, soll ein neues Quartier entstehen. Mit „Agglolac“ wollen die Stadt Biel und die Gemeinde Nidau um das Seeuferbecken einen ganzen Stadtteil errichten. Für die weitere Planung hat das Bieler Stadtparlament nun einen Zusatzkredit von 150’000 Franken bewilligt.
Dieser Kredit ermöglicht zusätzliche Abklärungen zur Machbarkeit des von Kanälen durchzogenen künftigen Quartiers, nachdem die Stadtregierung in eigener Kompetenz bereits 297’000 Franken gesprochen hatte. Die Fraktion der Grünen stellte fünf Abänderungsanträge zum Beschlussentwurf. Die Fraktion der Grünliberalen formulierte fünf Bedingungen zur Annahme. In allen Antragen wurde eine Mitwirkung der Bevölkerung gefordert, die auch die SP postulierte. Grünliberale und SP verlangten eine ökologische Bauweise. So machten die Grünliberalen eine breite Seepromenade, eine Fussgängerbrücke über den Nidau-Büren-Kanal und eine Grünfläche hinter dem Strandbad zur Bedingung. Und die Grünen wandten sich gegen den Verkauf an einen einzigen Investor und forderten stattdessen die Abgabe des Landes im Baurecht. Weiter verlangten sie eine durchmischte Nutzung mit allen für ein Quartier notwendigen Einrichtungen.
Stadtpräsident Hans Stöckli erklärte, viele der vorgebrachten Wünsche seien bereits berücksichtigt. Andere liessen sich aus bestimmten Gründen nicht realisieren. Begeisterung weckten die aufgezeigten Entwicklungsmöglichkeiten bei den Sprechern der Geschäftsprüfungskommission und des bürgerlichen Forums. Mehrheitlich positiv äusserte sich die SP. Mit einem deutlichen Ja-Stimmenanteil wurde der Kredit schliesslich genehmigt. (sda)
Mehr zum Projekt im Artikel „Ein kleines Venedig für den Bielersee“ vom 2.09.2010