Bevor gebaut wird, wird gegraben
Bevor mit den eigentlichen Bauarbeiten für den Bau des Erweiterungsbaus des reformierten Kirchenzentrum in Zürich-Altstetten begonnen werden kann, untersucht die Stadtarchäologie das Gelände und gräbt nach Resten eines römischen Gutshofs und eines ehemaligen Friedhofs.
Die ältesten Teile der alten Kirche Altstetten sind rund tausend Jahre alt. Die Stadtarchäologie interessiere sich für das Gelände daneben, teilte das Hochbaudepartement der Stadt Zürich mit. Seit den Ausgrabungen beim Bau der neuen Kirche im Jahr 1941 ist bekannt, dass die alte Kirche über den Fundamenten einer römischen Villa steht. Möglicherweise könnten bei den aktuellen Bauarbeiten für einen unterirdischen Anbau des reformierten Kirchenzentrums weitere Fundamente der Villa oder anderer Gebäude des ehemaligen Gutshofs freigelegt werden, heisst es in der Medienmitteilung der Stadt.
1993 wurden Entwässerungsgräben ausgehoben. Damals stellte man fest, dass sich dort etliche Gräber befinden. Der Grund war einst als Friedhof genutzt worden, seit dem Jahr wurde auf dem Areal allerdings niemand mehr bestattet. Laut Medienmitteilung liegen auf dem Friedhof möglicherweise auch mittelalterliche Gräber.
Die Stadtarchäologie, das Bestattungsamt der Stadt Zürich und die Reformierte Kirchgemeinde Zürich-Altstetten hätten einen Weg gefunden würdevoll mit den Bestattungen und den Kulturgütern umzugehen, heisst es in der Mitteilung. Mitarbeiter der Stadtarchäologie werden einen Teil der Baufläche untersuchen und ihre Funde dokumentieren. Wo Gräber zum Vorschein kämen, werde das Bestattungsamt die Gebeine sorgfältig bergen und auf dem Friedhof Altstetten erneut beisetzen.
Die Bauinstallationen für den Erweiterungsbau nach einem Entwurf der Architekten Silvio Schmed und Arthur Rüegg starten aber bereits nach Ostern. (mai/sda)