Beschaffungswesen: Bundesamt für Energie in der Kritik
Das Bundesamt für Energie (BfE) ist wegen seiner Beschaffungspraxis ins Visier der Eidgenössischen Finanzkontrolle (EFK) geraten. Wie das St. Galler Tagblatt berichtet, kritisiert die EFK, dass über 90 Prozent der untersuchten Aufträge ohne Ausschreibung vergeben worden sind.
Von den 1045 untersuchten Verträgen, die von 2013 bis 2014 vergeben worden sind, hat das Energieamt 959 unter der Hand vergeben. Der Anteil erscheine auch unter Berücksichtigung der Besonderheiten des Energiesektors als zu hoch, zitiert die Zeitung aus dem Bericht. Das BFE erklärt seine Vergabepraxis meist damit, dass nur eine Firma für einen Auftrag in Frage kommt. Die EFK sieht das anders. Die Ausnahme stelle im Energieamt die Regel dar. Zudem ist gemäss EFK durch das jahrelange Vergeben von Aufträgen an denselben Anbieter in manchen Fällen eine Monopolstellung entstanden.
Die EFK fordert vom BFE, dass es Vergaben unter der Hand auf das Minimum reduziert. Zudem weist sie darauf hin, dass das Gesetz über das öffentliche Beschaffungswesen Transparenz, Wettbewerb, Wirtschaftlichkeit und eine Gleichbehandlung der Anbieter verlangt. Laut dem Artikel will das BFE die Forderungen der Finanzkontrolle noch dieses Jahr umsetzen. (mai)