Berner Regierung setzt sich für AKW-Standort Mühleberg ein
Die Berner Kantonsregierung macht sich trotz rot-grüner Mehrheit für ein neues AKW in Mühleberg BE stark. Dies beschloss der Regierungsrat mit Blick auf die Anhörungen der ständerätlichen Energiekommission von kommender Woche. Wirtschaftliche Überlegungen gaben den Auschlag dafür.
Quelle: Keystone
Das AKW Mühleberg heute. Im Jahr 2012 läuft sein Vertrag aus.
Zwar strebe die Mehrheit der Regierung nach wie vor weiterhin eine AKW-freie Schweiz an, wie Regierungsrat Urs Gasche (BDP) einen Bericht der "SonntagsZeitung" bestätigt. Aber es gebe deutliche Zeichen dafür, dass die Akzeptanz für Kernkraftwerke in der Bevölkerung zunehme. Wollten Schweizerinnen und Schweizer weiterhin Kernkraftwerke, sollte aus Sicht der Berner Regierung unbedingt der Standort Mühleberg zum Zug kommen. Andernfalls entginge dem Kanton Bern eine Wertschöpfung, die von den Befürwortern eines neuen Atomkraftwerks auf über 400 Millionen Franken beziffert wird. Zudem sei es für die BKW aus unternehmerischer Sicht sinnvoll, sich am Rahmenbewilligungsverfahren zu beteiligen, erklärt Gasche weiter, der als einer der Vertreter des Mehrheitsaktionärs Kanton Bern im BKW-Verwaltungsrat sitzt. Für den Kanton Bern wird Gasche auch an den Anhörungen der Kommission teilnehmen und sich im Standortwettbewerb für Mühleberg einsetzen.
Wie die Berner Zeutung schreibt, will jeder drei Stromkonzerne – Alpiq, BKW sowie Axpo – nach wie vor ein neues Atomkraftwerk bauen. Die Gesuche dafür sind hängig. Die beiden ältesten Kernkraftwerke Benau 1 sowie Beznauz 2 müssten um das Jahr 2015 still gelegt werden. In Mühleberg drohe das Aus bereits 2012. Dann laufe der befristete Vertrag aus, heisst es im Artikel weiter. (sda/mai)