Bern soll auf 140`000 Einwohner anwachsen
Die Stadt Bern soll weiter wachsen: Bis in zehn Jahren, so hofft der Gemeinderat, zählt die Bundesstadt 140'000 Einwohner. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen verschiedene Wohnbauplanungen prioritär behandelt, städtische Areale rasch überbaut und Sanierungen gefördert werden.
Quelle: Swissimage
Vor allem in der Altstadt könnten Wohnungen bewilligungsfrei in Büroräume umgenutzt werden.
Heute zählt Bern rund 130'000 Einwohner. "Ohne zusätzliche Wohnungen kann man keine zusätzlichen Einwohner gewinnen", so die zuständige Gemeinderätin Edith Olibet (SP). In der laufenden Legislatur will der Gemeinderat neue Planungen für 500 Wohnungen vorbereiten und Planungen für 500 Wohnungen abschliessen. Zudem sollen bis 2012 insgesamt 500 neue Wohnungen bereit sein.
Entsprechende Massnahmen skizziert die Stadt im heute publizierten Bericht „Wohnstadt Bern 2012": So will man die Projekte für die Areale Warmbächliweg/KVA, Holligen/Mutachstrasse, Platanenweg und Stöckacker Süd bis Ende 2012 dem Volk zur Abstimmung vorlegen. Daneben sollen weitere Gebiete auf ihr Wohnbaupotential hin überprüft werden, darunter ein Areal an der Reichenbachstrasse oder das Mittelfeld. Entsprechendes Potenzial sieht die Stadt auch an der Bitziusstrasse, in Brünnen, Am Centralweg, im Schönbergpark, bei der Feuerwehrkaserne Viktoria sowie beim Tramdepot Burgernziel. Zudem will man unter anderem abklären, ob preisgünstiger Wohnraum für ältere oder behinderte Menschen benötigt wird.
Schwerpunkt: energetischeSanierungen
Laut der Stadt sind drei Viertel der rund 74'000 Wohnungen in Bern vor 1960 gebaut worden. Deshalb wird ein weiterer Schwerpunkt bei Wohnbausanierungen gesetzt: Städtische Wohnungen aber auch Wohnungen von Gesellschaften und Genossenschaften mit städtischer Beteiligung sollen energetisch saniert werden. Auch Verdichtungsmöglichkeiten will man überprüfen.
Des Weiteren befasst sich der Bericht mit der Nutzung des bestehenden Wohnraums. Letztes Jahr hatte der Kanton das Gesetz über die Erhaltung von Wohnraum abgeschafft. Damit könnten schätzungsweise 1200 Wohnungen, vor allem in der Altstadt, bewilligungsfrei zu Büros umgenutzt werden. Hier will der Gemeinderat Möglichkeiten prüfen, entsprechende kommunale Vorschriften zu erlassen.
Der Bericht „Wohnstadt Bern 2012“ geht nun an die einzelnen Direktionen. Sie sollen nun bis im Sommer die einzelnen Massnahmen im Detail prüfen und Vorschläge zur Umsetzung erarbeiten. (sda/mai)