Bauwirtschaft BS, BL, SO: Wachstum ist breit abgestützt
Der Wohnbau dürfte mit dem Bau von Mehrfamilienhäusern Schub erhalten. Industrie und Gewerbe werden bei den Bauinvestitionen eine Schippe nachlegen. Der Bürobau überraschte mit einem Rekordwert, während die öffentliche Hand und das Gastgewerbe zurückhaltend waren.
Die drei Kantone können bei der Hochbautätigkeit gesamthaft einen leicht positiven Verlauf der Baukonjunktur erwarten. Basel-Stadt konnte nach zwei mageren Jahren bei Hochbauprojekten mehr als einen Zacken zulegen (+40,8%), und auch der Kanton Solothurn zeigte sich im Vergleich zur Vorjahresperiode von der prosperierenden Seite (+8,3%). Einzig der Kanton Baselland musste nach drei erfolgreichen Jahren mit hohen Bauvolumina einen Rückgang verkraften. Die geplante Hochbausumme ging zum Vorjahr nominal um 15,5 Prozent zurück, was für die Bauwirtschaft der gesamten Region Folgen hat, denn im Schnitt entfallen deutlich über zwei Fünftel der Hochbausumme auf Baselland.
In den letztjährigen Zahlen von Baselland waren zudem rund 330 Millionen Franken für Neu-, Umbau und Erweiterung des Berufsbildungszentrums in Muttenz enthalten, sodass die relative Veränderung auch unter Berücksichtigung des Basiseffekts zu beurteilen ist. Im Vergleich zur Vorperiode kann die gesamte Bauregion immerhin ein Wachstum von 1,6 Prozent ausweisen. (Zahlen per Ende September). Doch die auf Basis von Gesuchen ermittelte Bausumme war in allen drei Kantonen unterdurchschnittlich, sodass die Hochbausumme der Bauregion gesamthaft 5,4 Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt verharrte.
Wohnbausegmente gegenläufig
Ins Hintertreffen geriet Baselland beim Wohnbau. Im Vergleich zum Vorjahr verminderte sich innerhalb des Kantons die Investitionssumme für den Bau von Mehrfamilienhäusern (MFH) zwar lediglich um 1,1 Prozent, doch blieben die Investitionen in diesem Segment 5,0 Prozent unter dem Fünfjahresmittel. In Basel-Stadt befand sich der Wohnbau dagegen deutlich über dem Vorjahreswert (+11,6%), verfehlte aber den langjährigen Durchschnitt bei Weitem, wie aus Zahlen der Infopro Digital Schweiz GmbH hervorgeht. In doppelter Hinsicht als Gewinner bei den Wohnbauinvestitionen erwies sich der Kanton Solothurn. Die Summe für den Bau von mehrgeschossigen Häusern legte im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von 33,4 Prozent hin, ausgehend von einem bereits stattlichen Niveau. Zudem erreichte die Wohnbausumme einen Rekordwert, der den Durchschnitt übertraf (+14,4%), was nur dem Kanton Solothurn gelang.
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