Bauwirtschaft Bern und Wallis: Wohnbau mit Plus und Minus
Die Bautätigkeit entwickelte sich in Bern und im Wallis 2018 positiv. Auftragseingänge und -vorräte stimmen zuversichtlich. Der Wohnbau bewegte sich aber unterschiedlich. Deutlich zugelegt hat das Segment Mehrfamilienhäuser in Bern. Impulse gingen dank guter Konjunktur von der Industrie und vom Tourismus aus.
Der Kanton Bern konnte bei der Bautätigkeit gesamthaft ein Plus verbuchen. Das Minus beim Hochbau betrug im Kanton Bern insgesamt 2,1%. Allerdings konnte sich die auf Basis von Gesuchen systematisch ermittelte Bausumme auf einem beachtlichen Niveau halten (für die vergangenen zwölf Monate).
Zunahme bei Mehrfamilienhäusern
Wachstumstreiber war im Kanton der Bau von Mehrfamilienhäusern (MFH). Die MFH-Bausumme erhöhte sich zum Vorjahr um 10,2% (2017/18: -3,5%). Überdurchschnittlich hohe Bausummen ergaben sich in Bern (+21,7%), Burgdorf (+115,1%) und Thun (+23,8%), rückläufig war Interlaken (-36,5%). Kantonsweit waren erneut weniger Einfamilienhäuser (EFH) geplant, die Bausumme lag am Stichtag gegenüber dem Vorjahr um 7,1% tiefer (Vorjahr: -4,5%) und damit unter dem Fünfjahresdurchschnitt. Wegen der Angebotsverknappung stiegen die EFH-Preise schweizweit auf ein neues Rekordhoch.
Wallis: Verhaltene Bautätigkeit
Im Kanton Wallis hat sich die Bautätigkeit 2018 zum Vorjahr um 2,4% reduziert, wobei vor allem der Rückgang beim Hochbau (-7,8%) ins Gewicht fiel, während der Tiefbau im Vorjahresvergleich eine Zunahme um 1,1% verbuchte. Die Summe geplanter Hochbauprojekte reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr gemäss den Daten der Docu Media Schweiz GmbH gesamthaft um 16,2% (Vorjahr: +12,6%). Von den Hochbauinvestitionen entfielen zwei Drittel auf den Wohnbau, davon 37,2% auf MFH und 30,2% EFH.
Weniger Mehrfamilienhäuser, aber mehr Einfamilienhäuser
Im Wallis reduzierte sich die Summe bei den Renditeliegenschaften gesamthaft erneut (-4,0%), aber nicht mehr so stark wie im Vorjahr (-16,4%). Im Bezirk Visp stieg die MFH-Summe zum Vorjahr aber erneut an (+17,0%; Vorjahr:+28,5%). Im Bezirk Brig brach die Bausumme ein (-48,9%; Vorjahr: +25,6%). Impulse im MFH-Segment gingen im Unterwallis von den Bezirken Sion (+81,0%) und Conthey (+36,1%) aus, weniger von Martigny (-27,4%; Vorjahr: -17,8 %) und Monthey (-23,1 %; Vorjahr: -19,8%).
Positiv entwickelte sich im Oberwallis das EFH-Segment (+11,7%), während das Unterwallis ein Minus von 16,8% auswies. Im Bezirk Visp gab es im Vergleich zum Vorjahr im EFH-Segment eine kräftige Erholung (+22,4%; Vorjahresperiode: -18,5 %). Brig konnte den Rückgang abbremsen (-5,7%; Vorjahr: -36,2%). Überdurchschnittlich war die Entwicklung im Goms.