Bauregion Bern: Pandemie macht Strich durch die Rechnung
Die Hochbautätigkeit dürfte sich gesamthaft positiv entwickeln, während sich der Wohnbau abschwächen wird. Der ökologische Umbau von Gebäuden ist auf gutem Weg. Solarenergie soll mehr Schub erhalten, der Ausbau der Wasserkraft bleibt eine Option. Bei der Planung von Spitälern und Schulen geht es vorwärts. Im Kanton und in den Städten ist die Finanzlage aber angespannt.
Quelle: KWO - David Birri
Das Fundament der neuen Staumauer Spitallamm ist 16 Meter tief, wofür 11 400 Kubikmeter Fels ausgebrochen werden mussten. Ende Juni beginnt mit der Grundsteinlegung der Aufbau der Doppelbogenmauer.
Die Stadt Bern hat in den letzten Jahren mit mehreren angrenzenden Gemeinden eine Fusion angestrebt. Denn in vielen Ballungsgebieten gehören Vorortsgemeinden längst zum funk- tionalen Raum der Agglomeration. Die Verkehrs- und Wirtschaftspolitik sowie die Siedlungsentwicklung liessen sich in einem einheitlich organisierten Gemeinwesen besser koordinieren. Und tatsächlich muss die Stadt Bern immer mehr Zentrumslasten tragen. Doch mehrere Vorortsgemeinden erteilten dem Ansinnen eine Absage. Interesse bekundet hat die Gemein- de Ostermundigen, die in diesem Jahrzehnt einen Entwicklungsschub erleben dürfte.
Dynamische Entwicklung in Bern
Die Stadt Bern will das Problem steigender Mieten als Folge der Wohnungsknappheit entschärfen. Bis 2030 sollen 8500 neue Wohnungen gebaut werden, wie es die städtische Wohnungsoffensive vorsieht. Dem Anliegen des gemeinnützigen Wohnungsbaus Nachdruck verschaffte die Wohninitiative, die seit letztem Jahr in Kraft ist. Demnach sind bei Neu- und Umzonungen mindestens ein Drittel der Wohnungen preisgünstig anzubieten. Die Stadt will erneut direkt im umkämpften Wohnungsmarkt aktiv werden. Stadtrat und Bevölkerung befinden dazu noch in diesem Jahr über einen 45-Millionen-Kredit.
Die Präsidialdirektion plant zudem eine umfassende Revision der Bauordnung, die auch Änderungen beim Bauklassenplan vorsieht, sodass an einigen Orten Hochhäuser gebaut werden können. Gleichwohl herrscht in Bern in den meisten Preis-segmenten Wohnungsmangel, die Leerstandquote beträgt in der Stadt mit 143 000 Einwohnerinnen und Einwohner tiefe 0,6 Prozent. Gemäss Immobilienexperten liegt ein ausreichendes Angebot bei einer Quote zwischen 1,3 und 1,5 Prozent vor.
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