Baumeister bekämpfen Baumängel
Mit der ETH Zürich lanciert der Schweizer Baumeisterverband ein Handbuch zur Verbesserung des Zusammenspiels aller an einem Bau beteiligten Akteure. Es basiert auf einer Studie, die zeigt, dass die meisten Baumängel durch eine lückenhafte Kommunikation oder Koordination verursacht werden.
Quelle: zvg
Die meisten Baumängel sind laut einer ETH-Studie auf Unaufmerksamkeiten der Bauakteure zurückzuführen.
Falsche Handgriffe, Zeitdruck und Schwachstellen im Planungs- und Entscheidungsprozess sind nur einige der Gründe, weshalb es auf Schweizer Baustellen immer wieder zu Mängeln kommt. Fakt ist aber, dass sie eigentlich einfach zu vermeiden wären, weil die Ursache der meisten Baumängel vor allem im mangelhaften Zusammenspiel der verschiedenen, an einem Bau beteiligten Akteure liegt. Das zumindest ist das Fazit einer Studie der ETH Zürich, die vom Schweizerischen Baumeisterverband unterstützt wurde.
Um die Erkenntnisse für die Praxis nutzbar zu machen und Baumängel auf ein Minimum zu reduzieren, wurde gestützt auf diese Studie ein Handbuch erstellt. Die 176-seitige Publikation «Mängel im Hochbau – Empfehlungen für Ausführende und Entscheidungsträger», die unter anderem konkrete Empfehlungen für alle am Bau Beteiligten enthält und aufzeigt wie zum Beispiel Fehlerquellen im Schnittstellenbereich reduziert oder eliminiert werden können, soll im Arbeitsalltag eine hilfreiche Stütze für Auftraggeber, Planer, Bauleiter und Ausführende sein.
Verfasser der Studie ist Oliver Kriebus, der das Handbuch gemeinsam mit Prof. Sacha Menz, Professur für Architektur und Bauprozess an der ETH Zürich, geschrieben hat. Für die Studie wurden Mängelprotokolle von 54 Wohnbauprojekten und 505 Gutachten aus dem Zeitraum von 1992 bis 2010 ausgewertet. Daneben wurden 107 Interviews mit Auftraggeber, Planer (Architekten, Bauingenieure, HLKSE-Ingenieure), Bauleiter, Total-/Generalunternehmern, Ausführenden (Baumeistern, Fensterbauer, Flachdachbauer, Gipser, Maler, Parkettlegern, Plattenlegern), Juristen und Sachverständigen geführt. Das Buch ist ab 10. Juli erhältlich. Bestellen kann man es direkt beim Schweizerischen Baumeisterverband. (ffi/mgt)