Baumag Generalbau AG vor dem Ende
Die Baumag Generalbau AG, einer der kleineren Player unter den Generalbau-Unternehmen, hat in diesen Tagen ein Gesuch zur Nachlassstundung eingereicht. Drei Wochen zuvor hat der Kanton Bern dem Unternehmen den Vertrag für den Bau des 130 Millionen teuren Hochschulzentrums wegen „akuter Liquidationsprobleme“ gekündigt.
Bis vor kurzem galt die Könizer Baumag Generalbau AG als erfolgreiches Unternehmen. Immer wieder schaffte es Alleinaktionär Beat Merz, namhafte Aufträge zu verbuchen. So realisierte das Unternehmen das Zentrum Géopolis der Universität Lausanne mit einem Volumen von 120 Millionen Franken. Bei diesem Projekt ist von Mehrkosten von mehreren Millionen Franken die Rede, die in der Folge zur Kündigung von Bankkrediten geführt haben sollen. In den Auftragsbüchern stehen etwa auch Wohnungen und Büros in Bümpliz, ein Projekt auf dem Bären-Areal in Ostermundigen oder ein 30 Millionen-Projekt in Zürich, zusammen mit der Halter AG. Der Auftrag für das Hochschulzentrum auf dem Berner Von-Roll-Areal, der dem Unternehmen nun entzogen wurde, scheint nun einen Schlussstrich zu markieren.
Unklar ist auch die Situation im Zusammenhang einer beinahe fertiggestellten Senioren-Residenz in Grenchen mit einem Auftragsvolumen von 20 Millionen Franken, bei der einige Handwerker bereits das Bauhandwerkerpfand nutzen. Die Bauherrin, die 60plus AG befürchtet im schlimmsten Falle, gewisse Ausgaben doppelt leisten zu müssen. Eine Strafklage wird laut einem Bericht der „Berner Zeitung“ darum nicht ausgeschlossen.
Wie Merz gegenüber der „Berner Zeitung“ erklärte, bedeutet die Nachlasstundung, dass die Geschäftstätigkeit in dieser Form nicht mehr weitergeführt wird. Ihm geht es, darum, die Gläubiger zufrieden zu stellen, um den Schaden möglichst klein zu halten. Gemäss der Zeitung, will er sich zu Verhandlungen mit den Banken und auch zu den Gründen für die Liquidätsengpässen nicht äussern. Bereits haben Mitarbeiter das Unternehmen verlassen oder gekündigt. (mai)