Baumag 2019: Schweizer Maurermeister Jérôme Hug im Interview
Auch dieses Jahr findet an der Baumag in Luzern das Schaumauern in den Mauerlehrhallen Sursee statt. Mit dabei ist auch Jérôme Hug, Schweizermeister im Mauern, der Ende August an den «WorldSkills» in Russland antritt. Wie er sich darauf vorbereitet, im Interview.
Quelle: Daniel Pochetti
Jérôme Hug, Schweizer Meister im Mauern.
Der Willisauer Jérôme Hug ist neuer Schweizermeister der Maurer und damit Kandidat für die World Skills 2019 in Kazan, Russland. Er wird in Luzern an der Baumaschinen-Messe vom 7. bis 10. Februar 2019 beim Schaumauern vor Wettkampfgeist sprühen und – nebst drei Lernenden – sein sagenhaftes Talentunter Beweis stellen.
Was war Ihr Traumberuf als Junge?
«Pilot, aber das ist schon sehr lange her!Unbelastet von meinen Eltern – die im Büro tätig sind – lernte ich Landschaftsgärtner. Doch ich merkte rasch, dass mir als Maurer noch interessantere Aufstiegsmöglichkeiten offenstehen, und absolvierte bei der Aregger AG die Zusatzlehre.»
Wer hat Sie auf die SwissSkills aufmerksam gemacht?
«Mein damaliger Ausbildner bei den Maurerlehrhallen Sursee, Patrik Birrer, machte mich auf die Swiss Skills aufmerksam. Damals sah ich im überbetrieblichen Kurs die coolen 3D-Objekte zum ersten Mal und war von deren Kunstfertigkeit und Präzision begeistert.»
Dann sind Sie der Kämpfertyp?
«Ja, den Biss habe ich mir vom Sport angeeignet. Als Eliteradfahrer braucht man Durchhaltewillen. Ich finde es aber auch spannend, sich mit anderen Berufsfeldern zu messen, weshalb ich während der Lehrlingsausbildung voller Einsatzfreude für die Swiss Skills trainiert habe.»
Erhoffen Sie sich davon beruflicheVorteile?
«Einem Arbeitgeber den Schweizermeistertitel vorweisen zu können, macht sich sicher gut! Ich bin ehrgeizig: gibt man mir ein Ziel vor, verfolge ich es, bis ich es erreicht habe.»
Wie bereiten Sie sich auf dieWorldSkills vor?
«Geplant sind sechs Trainingseinheiten à eine Woche in den Maurerlehrhallen Sursee. Massgeschneidert auf meine Person darf ich mich, umgeben von vierzig Berufsfeldern, vorbereiten. Ich werde von einer top Teamvorbereitung, Lektionen in Psychologie und einer Medienschulung profitieren.»
Kommt da Ihr Privatleben nichtzu kurz?
«Vom Sport her weiss ich, wie wichtig das soziale Umfeld ist. Ich nehme mir deshalb bewusst Zeit für meine Familie und meine Freundin, mit welcher ich bereits vier Jahre zusammen bin.»
Haben Sie bei den vielen Stärken auch eine Schwäche?
«Ich neige dazu, mir zu schnell zu hohe Ziele zu setzen. Mein nächstes berufliches Ziel gehe ich jedoch etappenweise an:1 Jahr Vorarbeiterschule und 1 Jahr Polierschule, danach prüfungsfrei an die 2-jährige Bauführerschule. Dieser Weiterbildungsweg dauert etwas länger, ist dafür berufsbegleitend.
Sie treten das zweite Mal ander Baumag auf – worauf freuenSie sich?
«Ich sehe das Schaumauern in Luzern als ideale Trainingsplattform, da ich mich vor einem Publikum beweisen kann. Dies übt einen gewissen Druck aus. Ich freue mich auch darauf, meinen Berufskollegen Tipps zu Technik und Arbeitsabläufen weiterzugeben.»
(Interview: bk)