Baugewerbe trotzt dem langen Winter
Der lange Winter hat die Bautätigkeit in der Schweiz weniger stark behindert als befürchtet. Im ersten Quartal dieses Jahres lagen die nominellen Umsätze im Bauhauptgewerbe über denjenigen des Vorjahresquartals. Dies geht aus der aktuellen Quartalserhebung des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) hervor.
Die nominellen Umsätze im Bauhauptgewerbe betrugen im ersten Quartal 2013 rund 3,4 Milliarden Franken. Dies sind 7,3 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Im Vergleich zum ersten Quartal des Jahres 2011, das wegen des milden Wetters eine rege Bautätigkeit erlaubte, sind sie die nominellen Umsätze dennoch tiefer, und zwar um deutliche 8 Prozent.
Der Winter sei zwar lang gewesen, aber selten so kalt, dass man gar nicht mehr habe bauen können, heisst es in der Medienmitteilung. Weil die Produktivität bei kaltem Wetter geringer ist, während die Kosten gleich bleiben, rechnet der SBV damit, dass die die ohnehin geringen Margen der Baufirmen unter dem langen Winter mehr gelitten haben als die Umsätze. Die Aussichten bleiben für den SBV dennoch „insgesamt intakt“. Weil die Auftragsbücher vor allem im Wohnungsbau gut gefüllt sind, geht der SBV von Stabilität auf hohem Niveau aus.
Was die Berggebiete anbelangt, sind für den SBV die Aussichten eher düster: Hier habe sich die Situation aufgrund des Bundesgerichtsurteils vom 22. Mai dramatisch verschlechtert, weil hier die Tausende Wohnungen dürften nicht mehr gebaut werden. Für das laufende Jahr dürften sich die Auswirkungen aufgrund guter Auftragslage zwar noch in Grenzen halten, die "Schonfrist", in der sich die Baufirmen den neuen Gegebenheiten hätten anpassen können, werde jetzt aber deutlich kürzer werden. „Der von manchen prognostizierte, kurzfristige Bauboom bei den Zweitwohnungen ist definitiv abgesagt“, so der SBV. (mai/mgt)