Baugesuch steht: Arosa macht vorwärts mit dem Bärenland
Fünf Monate nach der Abstimmung über das Bärenland im Ferienort Arosa steht das Umsetzungskonzept für das schweizweit einzigartige Projekt. Aus der Gefangenschaft befreite Grossraubtiere sollen im Ferienort eine neue Heimat in alpiner Umgebung bekommen.
Die Stiftung Arosa Bären und die einschlägige Projektgruppe übergeben das Baugesuch für das Bärenland demnächst der Gemeinde. Das Tierschutz- und Tourismusprojekt soll auf den Sommer nächsten Jahres realisiert werden, wie die Projektgruppe am Dienstag bekanntgab. Entstehen wird das etwas über vier Fussballfelder grosse Bärenland am Rande des Skigebiets in der Nähe der Mittelstation der Weisshornbahn. In den vergangenen Monaten seien die Gehegegrösse und die Zaunführung definiert worden, hiess es. Grünes Licht zum Bärenland muss nach der Gemeinde auch der Kanton geben.
Die Aroser hoffen, mit dem Bärenland den Sommertourismus mehr in Schwung bringen zu können. Geschätzt wird, dass die Grossraubtiere, vermutlich fünf Exemplare aus Südwesteuropa, ein Besucherpotenzial von 80'000 Personen pro Sommer aufweisen.
Die Planungs- und Baukosten des Bärenlandes wurden auf vier Millionen Franken veranschlagt, die jährlichen Betriebskosten auf 320'000 Franken. Die Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" und Sponsoren übernehmen die Finanzierung. "Vier Pfoten" hat eine jahrzehntelange Erfahrung in der Befreiung von Bären aus tierquälerischer Haltung. Die Tierschutzorganisation betreibt derzeit fünf eigene Bärenschutzzentren in Europa, in denen alles in allem etwa 80 Bären leben.
Die Aroser Stimmberechtigten hatten die für die Realisierung des Bärenlandes nötige Teilrevision der Ortsplanung letzten November mit einem mit 78 Prozent Ja-Anteil genehmigt. Die Revision enthielt eine Anpassung des Zonenplans und des Baugesetzes. (sda)