Bauenschweiz-Präsident Hans Wicki will Bundesrat werden
FDP-Ständerat Hans Wicki hat seine Bundesratskandidatur bekanntgegeben. Der 54-Jährige aus Hergiswil NW war bis vor zwei Jahren Baudirektor des Kantons Nidwalden und präsidiert derzeit die Branchenorganisation Bauenschweiz. Die Wahl findet am 5. Dezember statt.
Ein Bundesrat habe ein komplexes Jobprofil, sagte Wicki im Rathaus in Stans und liess keinen Zweifel daran, dass er dieses erfülle. Er habe sowohl politische wie unternehmerische Erfahrung und ein klar liberales Profil. Er habe bewiesen, dass er Herausforderungen anpacken und bewältigen könne.
Der 54-jährige Wicki war unter anderem Börsenhändler und arbeitete als Geschäftsführer und Verwaltungsrat. Seit 2016 präsidiert er die Branchenorganisation Bauenschweiz. Wicki war ausserdem Gemeindepräsident in seinem Wohnort Hergiswil NW und von 2010 bis 2016 Baudirektor des Kantons Nidwalden. Seit Ende 2015 ist er Ständerat. Wicki ist mit der ehemaligen Skirennfahrerin Monika Hess verheiratet und ist Vater von zwei Kindern.
Erster Nidwaldner Bundesrat
Die Nidwaldner FDP wird am 23. Oktober an einer ausserordentlichen Versammlung Wicki nominieren. Parteipräsident Stefan Bosshard sagte, Nidwalden habe noch nie einen Bundesrat gestellt, die Urschweiz sei bislang erst mit dem Obwaldner Ludwig von Moos in der Landesregierung vertreten gewesen.
Untervertreten im Bundesrat fühlt sich übrigens nicht nur die Urschweiz, sondern die gesamte Zentralschweiz. Letzter Zentralschweizer Bundesrat war Kaspar Villiger (FDP), der das Amt von 1989 bis 2003 innehatte.
Konkurrenz aus der Zentralschweiz
Mit dem Zuger CVP-Ständerat Peter Hegglin, der Nachfolger von Bundesrätin Doris Leuthard werden möchte, ist indes bereits ein Zentralschweizer im Rennen um einen Bundesratssitz. Da die Zentralschweiz in der Landesregierung gravierend untervertreten sei, habe es auch Platz für zwei Bundesräte aus der Region, sagte Bosshard.
Favoritin für die Nachfolge von Bundesrat Johann Schneider-Amman ist die St. Galler Ständerätin Karin Keller-Sutter. Diese hatte 2010 die Wahl in den Bundesrat knapp verpasst. Für sie spricht, neben dem Anspruch der Ostschweiz auf einen Sitz in der Landesregierung, die Vertretung der Frauen im Gremium.
Wicki bezeichnete Keller-Sutter als hervorragende Kandidatin der St. Galler FDP. Angst, mit seiner Kandidatur nur eine Alibifunktion einzunehmen, hat er aber nicht. Seine Kandidatur sei ernst gemeint, sagte er. Am Anfang jeden Erfolges stehe das Risiko.
Nach seinen Französischkenntnissen gefragt, sagte Wicki, er habe im Zeugnis nie eine 1 und nie eine 6 gehabt. Seit der Schule habe er zwar nicht mehr viel Französisch gesprochen, könne dies aber wieder lernen.
Die Kantonalparteien der FDP können bis am 24. Oktober die Kandidaturen melden. Nominiert wird dann am 16. November durch die Fraktion. Am 5. Dezember finden schliesslich die Ersatzwahlen in den Bundesrat statt. (sda/mt)