Bauen mit dem 3D-Drucker
Die Form ist extravagant und seine Bauweise noch mehr. Das Wohnhaus, welches der holländische Architekt Janjaap Ruijssenaars zusammen mit dem Mathematiker und Künstler Rinus Roelofs plant, wird nicht gebaut sondern per 3D-Verfahren ausgedruckt.
Quelle: Visualisierung (zvg)
Ein Haus wie eine Möbiusch-Schleife: das Projekt von Unvierse Architecture.
„Ein Möbiusband, Möbiusschleife oder Möbius’sches Band ist eine zweidimensionale Struktur in der Topologie, die nur eine Kante und eine Fläche hat. Sie ist nicht orientierbar, das heisst, man kann nicht zwischen unten und oben oder zwischen innen und aussen unterscheiden.“ So lautet die Definition des Möbiusbandes auf Wikipedia. Und so lautet auch das Konzept eines Wohnhaus, das sich Janjaap Ruijssenaars vom holländischen Architekturbüro Universe Architecture zusammen mit dem Mathematiker und Künstler Rinus Roelofs ausgedacht hat. Die einzelnen Bestandteile oder vielmehr Zimmer werden als verschieden grosse Einheiten auf dem Band angebracht. Gesamthaft wird das Haus über eine Fläche von 1000 Quadratmetern verfügen.
Das Besondere des Projektes ist aber nicht seine Form, sondern die Art und Weise wie es gebaut werden soll. Ruijssenaars und Roelofs wollen es mit einem riesigen 3-D-Drucker bauen, in dem sie seine Bestandteile – 6 Meter mal 9 Meter grosse Panels – ausdrucken. Dabei setzen sie auf die sogenannte D-Shape-Technologie: Aus Sand und anorganischem Bindemitteln werden nach dem 3D-Druck-Verfahren individuelle Bauteile hergestellt. Das gedruckte Haus dürfte, wenn es gabaut ist, das weltweit erste seiner Art sein.
Laut Ruissenaars hat diese Bauweise grosses Potenzial. In Ländern, in denen es, was das Bauen betreffe, wenig Ressourcen gebe, könnte dieses Verfahren eine Lösung sein, so der Architekt. „In der Architektur wird für Hilfsmittel zur Herstellung komplexer Formen viel Zeit verwendet. Die 3-D-Technologie macht dies überfüssig.“ (mai)