Baueingabe für Hirnzentrum in Roggwil
Die Pläne für ein Pflegezentrum für Hirnverletzte in der Oberaargauer Gemeinde Roggwil kommen voran: Am Montag hat die Stiftung pro integral das Baugesuch eingereicht. Der Spatenstich soll in diesem Herbst erfolgen, wie die Initianten vor der Presse erklärten.
Eröffnet werden soll die schweizweit einmalige Einrichtung im Frühling 2012. 70 Hirnverletzte sollen Aufnahme finden. Für ihre Betreuung und den Betrieb des Zentrums sollen rund 200 Mitarbeitende angestellt werden.
In der Schweiz gibt es - je nach Quelle - zwischen 60'000 und 100'000 Hirnverletzte, die durch Unfall oder Krankheit geschädigt sind. Nach Angaben der Stiftung ist es oft schwierig, einen geeigneten Pflegeplatz zu finden.
So werden viele Patienten nach der Akutphase in Alters- und Pflegeheimen betreut. Doch das ist nach Überzeugung der Stiftung ebenso der falsche Ort wie Institutionen für geistig Behinderte. Denn Hirnverletzte seien nicht geistig behindert.
Das Zentrum in Roggwil ist schon seit längerer Zeit in Planung. 2008 stimmte die Gemeindeversammlung der nötigen Umzonung zu. Das Projekt geriet aber wegen Problemen beim Landerwerb ins Stocken.
Mittlerweile hätten neun von zehn Landeigentümern schriftliche Zusagen gemacht, sagte Stiftungsratspräsident Bätscher am Montag. Beim zehnten Eigentümer gebe es ebenfalls positive Signale. Der Baubeginn ist für den kommenden Herbst vorgesehen.
Geplant sind ein Haupthaus mit Zimmer für 55 Patienten, einem Esssaal und Werkstätten. Dazu kommt ein Gebäude, wo etwa 15 Menschen in Wohngruppen leben. Auch Ferienzimmer für neun Menschen sind vorgesehen.
Ein drittes Gebäude soll Platz bieten für die Verwaltung. Zusätzlich sollen dort ein Restaurant, Hotelzimmer und ein Saal für 350 Personen entstehen. (sda)