11:59 BAUBRANCHE

Baublatt-Monatsstatistik März: Durchzogener Frühlingsauftakt

Teaserbild-Quelle: Gabriel Diezi

Das Schweizer Bauhauptgewerbe legte im März eine etwas gemächlichere Gangart ein. Zwar stieg die Anzahl der Baugesuche im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,2 % an. Zum Eingabenplus trugen aber offenbar überproportional viele kleinere Projekte bei, wie der deutliche Rückgang der geplanten Bausumme um -11,5 % auf den tiefsten Märzwert seit 2015 zeigt.

Trotz solider Februar-Zahlen mit vielen Grossprojekten fiel damit der gleitende Dreimonatsdurchschnitt bei der Bausumme schwächer aus als im Vorjahresquartal (-4,1 %), während die Anzahl der Gesuche stagnierte (+0,5 %). Hauptverantwortlich für die tiefere Gesamtbausumme im März war die Romandie mit einem Minus von 14,5 % gegenüber Vorjahr. Dem rückläufigen Trend konnten aber auch die deutsch- (-10,9 %) und die italienischsprachige Schweiz (-5,7 %) nichts entgegensetzen. Hingegen nahm die Anzahl der Baugesuche sowohl in der Südschweiz (+14,4 %) als auch in der Deutschschweiz (+4,4 %) deutlich zu. 

Weniger Baueingaben hatte im Vorjahresvergleich einzig die Westschweiz zu beklagen (-8,3 %). Alle Sprachgebiete blicken somit auf einen durchzogenen Jahresstart zurück. Zwar gingen die gewichtigen Baueingaben in der Deutschschweiz nur leicht zurück (Bausumme YTD: -1,6 %; Anzahl YTD: +3,0 %). Deutlichere Rückgänge verzeichneten die Romandie (-3,3 %; -7,6 %) und noch in weit stärkerem Ausmass auch die Südschweiz (-40,6 %; -1,1 %). In der Gesamtschweiz entwickelten sich die Baugesucheingaben im laufenden Jahr somit leicht rückwärts (-4,1 %; +0,5 %).

Renditeobjekte bleiben eine Stütze der Schweizer Baukonjunktur – auch wenn die Baugesuche im März auf hohem Niveau abnahmen (Bild: Europaallee Zürich).

Quelle: Gabriel Diezi

Renditeobjekte bleiben eine Stütze der Schweizer Baukonjunktur – auch wenn die Baugesuche im März auf hohem Niveau abnahmen (Bild: Europaallee Zürich).

Gemessen am gleitenden Dreimonatsdurchschnitt der Baueingaben dennoch äusserst dynamisch unterwegs waren die Kantone Graubünden (Bausumme: +42,4 %; Anzahl: +9,8 %), Bern (+37,2 %; -5,5 %), St. Gallen (+27,0 %; +3,7 %), Aargau (+20,9 %; +12,3 %), Solothurn (+19,3 %; +12,8 %) und Wallis (+18,4 %; +13,4 %). Diese Regionen trotzten dank überproportional vielen Gesuchen für Grossprojekte erfolgreich dem schweizweiten Trend. Mit deutlichen Rückgängen bei den gewichtigen Baueingaben konfrontiert waren hingegen die Kantone Basel-Stadt (Bausumme: -72,7 %; Anzahl: -4,3 %), Tessin (-41,1 %; -3,6 %), Schwyz (-33,6 %; -8,8 %), Zürich (-30,9 %; +3,1 %) und Genf (-25,7 %; -27,4 %). 

Bürobau stark rückläufig

Nach zwei positiven Vormonaten schwächelte das Wohnbausegment im März auf hohem Niveau. Bei den Eingaben für mehrgeschossige Renditeobjekten sank die geplante Bausumme zwar um -16,5 %, dies allerdings im Vergleich zum äusserst starken Vorjahresmonat. Davon einmal abgesehen resultierte dennoch das beste Resultat seit März 2012. Der Rückgang bei der Anzahl Gesuche für Renditeobjekte betrug -7,8 %. Damit tendierte das für die Bauwirtschaft wichtige Segment gemäss gleitendem Dreimonatsdurchschnitt seitwärts (Bausumme: -0,5 %; Anzahl: -5,9 %). 

Bei den Einfamilienhäusern sank im März die geplante Bausumme um -1,6 %, trotz eines Anstiegs bei der Anzahl Baugesuche um 5,2 %. Auch im gleitenden Dreimonatsdurchschnitt dieses Wohnsegments sank die geplante Bausumme um 2,0 %, während gleichzeitig 3,9 % mehr Baueingaben eingingen als im Vorjahresquartal. Deutlich zurückhaltender bezüglich Bauinvestitionen zeigte sich der Industrie- und Gewerbesektor. So nahm im März die geplante Bausumme gegenüber Vorjahr um 12,8 % ab, nachdem noch im Vormonat eine Zunahme um 22,8 % verzeichnet wurde. Der gleitende Dreimonatsdurchschnitt blieb denn auch deutlich im positiven Bereich (+7,2 %). Die rückläufige Tendenz im Bürobau akzentuierte sich im März: Die geplante Bausumme brach mit -66,5 % richtiggehend ein (Vormonat: -11,6 %). Der gleitende Dreimonatsdurchschnitt fiel auf -38,4 %.

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Rollende Werkstatt Kran AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Monatsstatistiken

Das Baublatt informiert regelmässig über den Baukonjunkturverlauf. Mit Blick auf die Schweizer Bauwirtschaft analysieren wir die jeweiligen Monatsergebnisse in den Bereichen Baugesuche (Anzahl und geplante Bausumme) und Submissionen.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.