12:02 BAUBRANCHE

Baublatt-Monatsstatistik Juli 2020: Weiterer Schaden wettgemacht

Teaserbild-Quelle: Kanton Uri, Baudirektion

Die Normalisierung der Lage im Schweizer Bauhauptgewerbe setzte sich im Juli fort. Gegenüber dem schwächeren Vorjahresmonat stieg die Bausumme der geplanten Objekte um 7,0 % und lag damit lediglich um 0,4 % unter dem Mittelwert der letzten zehn Jahre.

Bereits im Juni hatte sich der Corona-bedingte Rückstau mit einem satten Plus von 26,3 % manifestiert. Die erfreuliche Momentaufnahme komplettierte die Anzahl der Baugesuche, die auf den höchsten Juliwert seit 2012 kletterte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sie sich um 9,2 %. 

Gestützt wurde die Schweizer Baukonjunktur im Juli insbesondere durch das wachsende Wohnbausegment. Bei den Einfamilienhäusern (EFH) und den Mehrfamilienhäusern (MFH) zeigte sich jedoch ein differenziertes Bild. Während die Anzahl der eingereichten Baugesuche bei den EFH auf den höchsten Juliwert seit 2012 stieg, lag der entsprechende Wert bei den MFH um 0,5 % unter dem Zehnjahresmittel. Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die geplante Bausumme bei den MFH dennoch stärker zu (+17,4 %) als bei den EFH (+10,9 %). Offensichtlich wurden im Juli also wieder mehr Baugesuche für grossvolumige mehrgeschossige Renditeobjekte eingereicht. Im aufgelaufenen Jahr (YTD) lag damit die Bausumme der geplanten EFH-Objekte um 4,2 % über Vorjahr und bei den MFH-Objekten noch um 4,6 % darunter.

Zurückhaltung im Bürobau

Im Juli wurden deutlich weniger Bürobauten eingegeben: Die geplante Bausumme halbierte sich gegenüber Vorjahr und lag somit um satte 43,2 % unter dem Zehnjahresmittel. Offensichtlich hemmt der wohl nachhaltige Trend hin zu mehr Homeoffice die Investitionslust in den Bürobereich. Wieder optimistischer zeigte man sich im Industrie- und Gewerbesektor, wo die Bausumme der Eingaben im Vergleich zum Vorjahresmonat um 18,8 % anstieg (Juni: -7,7 %). Und auch im Tourismussegment scheint das Schlimmste überstanden zu sein (Juli: -2,4 %; Juni: -63,7 %).

In den drei Sprachgebieten entwickelte sich die Gesamtbausumme im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat unterschiedlich. Während diese in der Deutschschweiz um 8,4 % und in der Westschweiz um 4,6 % anstieg, war in der Südschweiz ein Rückgang von -4,3 % zu verzeichnen. Im aufgelaufenen Jahr (YTD) konnte die Südschweiz dennoch als einzige Sprachregion den Corona-bedingten Schaden bereits mehr als wettmachen. Die Gesamtbausumme nahm hier im Vergleich zur allerdings schwachen Vorjahresperiode um 2,2 % zu. In den positiven Bereich dürfte demnächst aber auch die Deutschschweiz vorstossen (-0,6 %). Bis das aktuelle Minus von 14,5 % in der Westschweiz abgetragen ist, dürfte es hingegen noch dauern.

Ein Blick auf den gleitenden Dreimonatsdurchschnitt zeigt, dass diverse Kantone erfolgreich zur Aufholjagd angesetzt haben. Markante Zuwächse im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode gab es etwa bei den bedeutenden Bauregionen Waadt (+36,8 %), Bern (+33,0 %), und Zürich (+5,5 %). Im aufgelaufenen Jahr (YTD) lagen damit die Kantone Waadt und Bern wieder leicht im Plus, der Kanton Zürich dürfte dieses Ziel demnächst erreichen.

Neubau des Kantonsspitals Uri

Quelle: Kanton Uri, Baudirektion

Der Gesundheitsbereich bleibt in vielen Kantonen eine Stütze der Baukonjunktur, wie hier in Uri mit dem Neubau des Kantonsspitals.

Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Suter Zotti Schadstoffsanierung AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Monatsstatistiken

Das Baublatt informiert regelmässig über den Baukonjunkturverlauf. Mit Blick auf die Schweizer Bauwirtschaft analysieren wir die jeweiligen Monatsergebnisse in den Bereichen Baugesuche (Anzahl und geplante Bausumme) und Submissionen.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.