09:56 BAUBRANCHE

Bauarbeiter fordern mehr Schutz

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Die Gewerkschaften Unia und Syna haben in Bern eine Bau-Landsgemeinde durchgeführt. Rund 800 Arbeiter nahmen teil und verlangten besseren gesundheitlichen Schutz. Für den Herbst wurden falls nötig gar Protest- und Kampfmassnahmen beschlossen. Die Baumeister kritisieren dieses Vorgehen scharf.

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Hoher Arbeitsdruck auf der Baustelle: Die Gewerkschaften fordern eine Entlastung.

Der Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe (LMV) ist einer der wichtigsten Gesamtarbeitsverträge der Schweiz: Er regelt die Arbeitsbedingungen von rund 100'000 Bauarbeitern in der Schweiz. Doch der Vertrag läuft Ende 2011 aus, und die Verhandlungen über einen neuen LMV sind ins Stocken geraten. Die Gewerkschaften Unia und Syna fordern im neuen Vertrag vor allem einen besseren gesundheitlichen Schutz der Arbeiter. Diese müssten bei jeder Witterung arbeiten, da der Termin- und Arbeitsdruck stetig zunehme. «Wir verlangen die Einschränkung der Akkord- und Temporärarbeit und wollen die Festanstellung fördern», fasst Ernst Zülle, von der Syna zusammen. Dies sei angesichts des Booms in der Baubranche nicht zuviel verlangt.

Sollte keine Bewegung in die festgefahrenen Verhandlungen mit den Baumeistern kommen, sind noch vor der Sommerpause Aktionen auf Baustellen im ganzen Land geplant. Am 24. September soll in Bern eine nationale Demo der Bauarbeiter stattfinden. Falls nötig will man auch zu Protest- und Kampfmassnahmen greifen. «Kampfmassnahmen in Form von Streiks kommen jedoch nur in Frage, falls die Verhandlungen zu scheitern drohen», so Syna-Sprecherin Sandra Leis. Auch der Unia-Sprecher Nico Lutz hielt fest, dass der bis Ende 2011 geltende LMV eine Friedenspflicht vorsehe.

Baumeister wehren sich

Die angegriffenen Baumeister wehren sich gegen die Vorwürfe: Die Auftragsbücher seien zwar voll, aber die Margen würden wegen des Preiskampfes immer kleiner. Das Vorgehen der Gewerkschaften kritisiert Baumeister-Präsident Werner Messmer gegenüber Radio DRS als „Provokation“. Bei einer Verhandlung würden die Parteien normalerweise ihre Forderungen auf den Tisch legen, bevor diese in die Öffentlichkeit getragen würden. (mgt/bk)

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