Bau des schweizweit ersten Wildtierkorridors aus Holz bei Suhr
Siedlungsgebiete und Verkehrswege engen das Habitat vieler Wildtiere immer mehr ein. Die Biodiversität leidet, da die Tierpopulationen isoliert werden, wenn ihre Korridore unterbrochen werden. Wildtierbrücken und -durchlässe sollen Abhilfe schaffen. In der Nähe von Suhr AG entsteht derzeit die schweizweit erste Wildtierbrücke aus Holz.
Quelle: Claudia Bertoldi
In der Nähe von Suhr (AG) entsteht die erste Wildtierbrücke aus Holz in der Schweiz.
In der Schweiz existieren über 300 Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung. Eine grosse Anzahl dieser ist unterbrochen. Vor allem gesicherte Verkehrswege wie Bahnlinien oder Bundesstrassen verhindern die gewohnten Wanderungen der Wildtiere, deren Lebensraum durch die zunehmende Verbauung immer mehr eingeschränkt wird. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) hat Wildtierkorridore von überregionaler Bedeutung festgelegt.
Einer dieser wichtigen Korridore, «AG6» genannt, verbindet das Juragebiet mit dem Mittelland und führt zwischen Gränichen und Suhr über die Nationalstrasse N01/Autobahn A1. Das «Nadelöhr» ist die einzige bewaldete, rund 300 Meter breite Lücke im Siedlungsgürtel zwischen Olten und der Linthebene, die die Wildtierquerung des Mittellandes in Nord-Süd-Richtung ermöglicht. Neben den grossen landschaftlich genutzten Flächen, die den Tieren kaum Sichtschutz bieten, stellen das Schienennetz der SBB, die A1, sowie die Aaretal- und Kantonsstrasse die Hauptprobleme dar.
Entlang der SBB-Strecke und der Kantonsstrasse bestehen bereits Durchlässe. Ab Ende des Jahres wird für die Wildtiere über eine 50 Meter breite Bogenkonstruktion auch die sichere Überquerung der Autobahn möglich sein. Die Wildtierbrücke Rynetel quert die A1 auf der Höhe der Gemeinden Suhr und Gränichen. Inzwischen ist die Brücke aufgerichtet, alle Holzträger sind fertig montiert. Dies war Anlass für eine Informationsveranstaltung mit Baustellenbesichtigung. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Bundesamt für Strassen (Astra) in Zusammenarbeit mit dem regionalen Netzwerk Pro Holz Aargau, dem Planungsteam Timbatec Holzbauingenieure Schweiz AG und Bänziger Partner AG sowie dem Holzbauunternehmen Häring AG.
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