Basler Zoo baut neues Elefantenhaus
Die Elefanten des Basler Zoos erhalten ein neues Zuhause, das mit 5000 Quadratmetern doppelt so gross sein wird wie das alte. Die Bauarbeiten starten diesen August, im Herbst 2016 sollen die Grauen Riesen ihre "Wohnung" beziehen.
Die Anlage besteht neben einem Tierhaus aus einer naturnah gestalteten Savannenlandschaft. Mit Kunstfelsen, Inselchen, viel Grün sowie Teich- und flussartigen Gewässern soll sie den Elefantenkühen Maya, Rosy, Heri und Malayka und dem Bullen Yoga möglichst viel Abwechslung bieten und zum Baden, Suhlen und Scheuern einladen. Neu können auch die Trenngräben zum Publikum von den Tieren genutzt werden. Während des Baus bleiben die Kühe im Zolli. Für Yoga werden laut Basler Zoo zurzeit Gespräche für einen vorübergehenden Aufenthalt in einem anderen Zoo geführt. Die künftige Anlage stammt aus der Feder von Peter Stiner und dem Landschaftsarchitekturbüro Schweingruber Zulauf aus Basel.
Die neue Anlage verändert das Leben der Elefanten in vielerlei Hinsicht. Denn mit ihrer neuen "Wohnung" wechselt der Zolli in der Tierhaltung zum sogenannten ‚geschützten Kontakt‘: Für die Elefanten bedeutet dies, dass sie nicht mehr vom Menschen dominiert werden und grössere Freiheiten haben. Die Tierpfleger werden nur über Schranken Kontakt zu den Tieren haben. Die Planung dieser Änderungen war anspruchsvoll: "Elefanten stellen aufgrund ihrer Intelligenz, ihrer komplexen Sozialstruktur, ihrem 'Superwerkzeug Rüssel' und allein schon wegen ihrer Körpermasse maximale Anforderungen an den Bau einer gelungenen Anlage", sagt Kurator Stefan Hoby.
Kosten soll die Anlage 28 Millionen Franken, davon sind bereits 18 Millionen gesichert. Das Geld stammt bisher vor allem aus zweckbestimmten Nachlässen und Grossspenden. Die fehlenden Mittel sollen vor allem von Mäzenen beschafft werden und in einem weiteren Schritt mittels einer Kapital-Kampagne generiert werden.
"Tür an Tür" mit Storch und Ernteameise
In der neuen Elefanten-"Residenz" werden noch andere Tierarten einziehen. So sollen Perlhühner und Störche in den Aussenanlagen ebenfalls ein Zuhause finden. Daneben sind im künftigen Elefantenhaus Terrarien für Wanderratten und Ernteameisen geplant, sowie Nistgelegenheiten für einheimische Zugvögel wie Mauersegler und Mehlschwalben.
Die heutige Elefantenanlage stammt aus den 50er-Jahren, 1985 wurde sie um einen Stall für den Elefantenbullen mit separater Aussenanlage erweitert. Wie der Basler Zoo mitteilt, braucht es den Neubau nicht nur wegen des in die Jahre gekommenen Hauses. Eine freiere Haltung der Tiere ohne direkten Kontakt mit dem Menschen erfordert eine völlig andere Infrastruktur und viel mehr Platz. So braucht es etwa die neuen Fütterungs- und Beschäftigungskonzepte mehr Tore, damit täglich ändernde Verbindungswege geschaffen werden können. (mai/mgt)