Basels erste Ampeln waren Polizisten
Basels Ampeln kamen 1950 erstmals bei der Schifflände und auf dem Claraplatz zum Einsatz. Heute gibt es in der Stadt 128 Lichtsignalanlagen, die den Verkehr im Fluss halten. Das Bau- und Verkehrsdepartement Basel schreibt über das clevere System hinter den Ampeln.
Quelle: zvg
Damals gab es noch Verkehrspolizisten.
Mancher Autofahrer verteufelt sie, andere schätzen sie: Die rot, gelb und grün leuchtenden Ampeln, die für Sicherheit im Verkehr sorgen. Das Bau- und Verkehrsdepartement Basel widmet den Signalanlagen eine Mitteilung und schreibt über das ausgeklügelte System und seine Geschichte. So wurden die ersten Versuche mit den Anlagen in London gestartet: Nur ein knappes Jahr nach deren Inbetriebnahme explodierte im Jahr 1868 die mit Gas betriebene Ampel, wonach die Metropole ein halbes Jahrhundert lang keinen weiteren Versuch mehr startete.
Und auch Basel machte seine ersten Erfahrungen mit den Ampeln im Jahr 1950. Am 3. Januar nahmen zwei Anlagen bei der Schifflände und der Rebgasse am Claraplatz ihren Betrieb auf. Damit ersetzten sie die damaligen Verkehrspolizisten, die bis dahin den Verkehr geregelt hatten. Heute gibt es in Basel 128 Lichtsignalanlagen, die als Systeme funktionieren und jeweils aus mehreren Ampeln bestehen.
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Die erste Lichtsignalanlage in Basel bei der Schifflände 1950.
Komplexe Systeme mit 159 Lampen
Dabei gibt es auch sehr komplexe Anlagen, wie sich zeigt: Zum Lichtsignal beim Schützenhaus gehören 73 Ampeln mit insgesamt 159 Lampen, die alle aufeinander abgestimmt geschaltet werden müssen, wie das Departement schreibt. Das «Gehirn» der Anlage – also das Steuergerät – verarbeitet dabei 144 sogenannte Informationspunkte. Zu letzteren würden beispielsweise 54 Detektoren sowie Meldungen von Trams und Bussen zur Durchfahrt gehören. Mit der grossen Anzahl an Informationen, die die Anlage verarbeiten muss, zeige sich zudem, wie anspruchsvoll das Regeln des Verkehrs auf einer Kreuzung sein könne. Ohne Lichtsignalanlagen würden Fussgänger, Velo- und Autofahrer sowie der öffentliche Verkehr nicht aneinander vorbeikommen, und der Verkehr käme zum Erliegen, schliesst die Direktion.
Bei der Entscheidung, ob an einer Kreuzung eine Lichtsignalanlage benötigt wird, spielt die zu gewährleistende Sicherheit eine tragende Rolle. Aber auch finanzielle Überlegungen werden gemacht. Fällt der Entscheid positiv aus, dauert die Realisierung aufgrund der Komplexität der Systeme rund sechs Monate. Mithilfe von Computerprogrammen analysieren und programmieren Verkehrsexperten den gesamten Verkehrsablauf auf der Kreuzung. Aber auch nach der Inbetriebnahme seien Korrekturen und Optimierungen nötig, bevor die Ampel in den ordentlichen Betrieb übergehen könne, schreibt das Departement. Die Steuergeräte sind dabei an den zentralen Verkehrsrechner angeschlossen, der die Lichtsignalanlagen miteinander vernetzt.
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Ampeln werden wohl in Zukunft mit selbstfahrenden Autos kommunizieren.
Selbstfahrende Autos kommunizieren mit Ampeln?
Die Welt der LSA befindet sich im ständigen Wandel. So wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche Ampeln mit energiesparenden LED-Leuchtmitteln ausgestattet, einige wurden um kleinere Velolampen ergänzt, und bei wiederum anderen kamen Wärmebildkameras zum Einsatz. Die Zukunft berge sicher grosse Herausforderungen: So würden beispielsweise selbstfahrende Autos künftig Informationen an die Lichtsignalanlagen senden, was zu einem ständigen Datenaustausch führe. Mit vermehrt aufkommenden Kameras könne zudem das Fussgängeraufkommen ermittelt und die Daten an die Anlage gesendet werden. Diese würde wiederum die passende Grün-Schaltung zugunsten der Fussgänger einleiten. (pb/pd)