Basel plant motorfahrzeugfreie Innenstadt
Die Basler Innenstadt soll fussgängerfreundlicher werden. Dazu wird ein "motorfahrzeugfreier Innenstadt-Kern" definiert. Der Veloverkehr wird auf jene Achsen geleitet, auf denen schon Trams und Busse fahren. Neu wird grundsätzlich innerhalb des City-Rings Tempo 30 gelten.
"Es geht los mit der Umsetzung der fussgängerfreundlichen Innenstadt", sagte Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels am Donnerstag vor den Medien. Schon seit Jahren fordere die Bevölkerung eine verkehrsfreie Innenstadt. Die Umsetzung soll bis Mitte 2013 erfolgen. Der "motorfahrzeugfreie Innenstadt-Kern" erstreckt sich vom Messeplatz über die Clarastrasse zum Claraplatz und von dort über die Mittlere Brücke bis ins Grossbasel. Dort ist die Altstadt diesem Kern zugedacht. Dazu kommen die Aeschenvorstadt bis zum Aeschenplatz und die Steinenvorstadt bis zur Heuwaage.
In diesem Gebiet bestehen zwar Velorouten und ÖV-Achsen, aber Autos sollen dort weder verkehren noch parkieren. Für das Gewerbe und die Anwohner gibt es jedoch Zufahrtszeiten zum Güterumschlag. An Taxis werden zudem Sonderbewilligungen erteilt. Neu sollen die Freie Strasse und der Spalenberg nur noch für Fussgänger zugänglich sein.
Kaum bauliche Massnahmen
Das Bau- und Verkehrsdepartement will mit mehreren, aufeinander abgestimmten Massnahmen dafür sorgen, dass der Autoverkehr nicht mehr in die Kernzone gelangt. Allerdings sind mit einer Ausnahme keine baulichen Massnahmen vorgesehen. Vielmehr soll mit einer einfachen und einheitlichen Signalisation die Verkehrsberuhigung erreicht werden. Am Spalenberg ist ein Versuch mit Pollern geplant. Berechtigte Autofahrer benötigen dort einen Badge oder eine Fernbedienung, um zu ihrem Haus zu gelangen. Der Vertreter des Detailhändler-Vereins "Pro Innenstadt" begrüsste an der Medienkonferenz die Massnahmen. Das Gewerbe poche aber darauf, die Waren problemlos anliefern zu können. (sda)