Basel könnte noch mehr wachsen
Wer in Basel in eigenen vier Wänden wohnen möchte, braucht Geduld. Laut einem Bericht in der "Basler Zeitung" können Bauwillige erst mittel- bis langfristig mit einem grösseren Angebot rechnen. Hauptgrund ist eine vernachlässigte Areal-Entwicklung. Damit geht es Basel ähnlich wie anderen grösseren Schweizer Städten.
Die "Basler Zeitung" (BaZ) stützt sich dabei auch auf die Credit-Suisse-Studie "Immobilienmarkt 2013". In Basel die freien Flächen selten geworden. Dieses räumliche Problem sei auf Grund einer vernachlässigten Areal-Entwicklung entstanden, erklärt dazu Fredy Hasenmaile, Leiter der CS Real Estate Research, gegenüber der BaZ. Die Verunsicherungen der Finanzkrise, auch wenn diese die Schweiz nur geritzt hat, führte dazu, dass seit 2008 zahlreiche Entwicklungsprojekte in den Schubladen verschwunden sind. Hasenmaile konstatiert, dass in Zentren mit politischen Links-Mehrheiten Bauverfahren mehr Zeit benötigen würden. Als Beispiel nennt er Genf. Nirgendwo gebe es derart viele Bauauflagen. Als Folge davon lassen Investoren die Hand von grossen Projekten. Davon profitieren dann allenfalls Gebiete in der Peripherie, was aber dann wieder als Zersiedelung beklagt wird.
Die Peripherie profitiert
Der Bezirk Arlesheim BL hat von der von der geringen Bautätigkeit in Basel profitiert. Zuwanderer aus dem Ausland und aus anderen Kantonen ziehen in die Vorortsgemeinden, weil sie in der Stadt Basel kaum Wohnraum finden. Das hat zu Eigentumspreisen geführt, die sich nur noch wenig vom baselstädtischen Niveau unterscheiden. Angesichts des günstigen Zinsumfeldes und trotz des ausgetrockneten Marktes ist gemäss Hasenmaile der Zeitpunkt zum Bauen jetzt günstig, zum Beispiel in Kombination mit einer Festhypothek von sieben bis zwölf Jahren. Eine Preiskorrektur sei erst in zwei bis drei Jahren zu erwarten. Sie dürfte aber für Basel nicht stark ausfallen. Mit einer Leerwohnungsziffer von 0,46 Prozent liegt Basel tiefer als der Schweizer Durchschnitt.
Markante Leerstände bei Büroflächen
Ein anderes Bild geben die verfügbaren Büroflächen ab. 162'000 Quadratmeter ist der neue Höchststand in Basel. Gemäss CS handelt es sich dabei eher um ein Nachfrageproblem, da sich die Flächenausweitung unterdurchschnittlich gestaltete. Die CS gibt auch der gegenüber dem Baselbiet unvorteilhaftere Unternehmensbesteuerung die Schuld an dieser Entwicklung. Trotz markanter Leerstände sinken die Mietpreise jedoch (noch) nicht. Umnutzungen brauchen Zeit, könnten aber gemäss CS Research sinnvoll sein. Ein Splitting grosser Büroflächen in kleinere Wohnflächen ergibt mehr Mieter und damit ein reduziertes Klumpenrisiko. Wie die BaZ schreibt, ist zudem die Direktrendite mit durchschnittlich 7,1 Prozent immerhin um 0,8 Prozent höher als bei Büroflächen. (mai)