Bahnkorridor Aarau-Zürich wird ausgebaut
Der stark frequentierte und belastete Eisenbahnkorridor Aarau-Zürich wird erweitert. Der Bund plant für 100 Millionen Franken zwischen Birr und Mägenwil bis 2020 eine neue Strecke zu bauen sowie den Mägenwiler Bahnhof zu vergrössern. Damit kann die S-Bahn auf der Strecke im Halbstundentakt fahren.
Der Abschnitt Aarau-Zürich ist ein Engpass im schweizerischen Schienennetz. Ursprünglich war geplant, die Kapazität auf dieser Strecke mit dem Bau eines neuen Tunnels durch den Chestenberg zu erhöhen. Allerdings beschloss der Bundesrat im Zusammenhang mit der Vorlage „Finanzierung und Ausbau der Bahninfrastruktur“ (FABI) den Chestenberg-Tunnel zurückzustellen. Den Ausschlag dafür gaben offene Fragen zur optimalen Linienführung zwischen Olten und Zürich sowie die Kosten des Projekts. Ein weiterer Grund war die Dringlichkeit des Ausbaus des Knotens Lausanne.
Ganztägiger Halbstundentakt
Weil aber laut Bundesamt für Verkehr (BAV) im Regionalverkehr Handlungsbedarf besteht, soll die Leistungsfähigkeit des Korridors Aarau–Zürich dennoch rasch erhöht werden. Das BAV plant nun im Rahmen der Projektierungen des Strategischen Entwicklungsprogramms Bahninfrastruktur (STEP), bis 2020 eine Verbindungslinie zwischen Birr und Mägenwil zu schaffen und den Bahnhof Mägenwil zu erweitern. Diese Massnahmen ermöglichen einen ganztätigen Halbstundetakt zwischen Aarau und Zürich. Auch der Güterverkehr wird laut BAV vom Streckenausbau profitieren. Der Entscheid über den Ausbau waren die SBB sowie die Kantone Aargau, Solothurn und Zürich beteiligt.
Die Kosten für das Projekt betragen rund 100 Millionen Franken. Stimmt das Parlament zu, werden sie über den mit FABI geplanten Bahninfrastrukturfonds finanziert.
Weitere Massnahmen sind nötig
Laut BAV sind allerdings längerfristig sind noch weitere Massnahmen nötig, um den Engpass Aarau–Zürich zu beheben. Vergangenes Jahr entschied das BAV nebst dem Chestenberg-Tunnel weitere Varianten zu prüfen. Der Entscheid über die künftige Linienführung und geeignete grössere Ausbauprojekte soll 2013 fallen. Bei der parlamentarischen Beratung von FABI zeichnet sich ab, dass ein solches grösseres Ausbauprojekt in den Ausbauschritt 2030 aufgenommen werden soll. (mai/mgt)