Baggern nach Lust und Laune
Einmal im Jahr ermittelt der Volvo-Fahrerclub Schweiz bei einem Test den geschicktesten Baumaschinenführer. Erstmals fand die sogenannte Volvo Challenge beim Baggermuseum Ebianum in Fisibach AG statt. Oldtimer und moderne Technik ergaben den perfekten Mix für einen unterhaltsamen Event.
Die Aufgabe scheint kein Ding der Unmöglichkeit: Vier Golfbälle nacheinander mit einem Löffel aufnehmen und sie nach einer leichten Drehung in eine Öffnung in einem Holzbalken einlochen. Diese scheinbar leichte Übung hat allerdings einen Haken: Der Löffel ist an der Schaufel eines Baggers ECR35D montiert. Dass dies nicht einfach ist, wird beim Zuschauen sofort klar. Schnelligkeit und Geschick sind gefragt, wenn starke Männer sich bei der Volvo Challenge messen. Der Volvo-Fahrerclub, der den Wettkampf veranstaltet, wurde 1998 auf der Messe «GaLaBau» in Nürnberg gegründet. 2500 Mitglieder zählt dessen Schweizer Sektion. 176 Kontrahenten traten in Fisibach AG am letzten Wochenende gegeneinander an, bei ihrer Probe angefeuert von den rund 650 Besuchern.
Drei der vier Golfbälle müssen eingelocht werden. Wer dies gemeistert hat, schaut gebannt auf die Stoppuhr: Nur der Beste erhält das Ticket für die Teilnahme am Europäischen Masterfinale des Volvo-Fahrerclubs, das im Oktober im spanischen Alicante stattfindet. Der Sieger heisst Ueli Hunziker. Auf den folgenden Rängen platzierten sich Otto Wicki und Adrian Steinbacher. Für Hunziker heisst es nun viel üben: Beim letztjährigen europäischen Masterfinale in Frankreich gelang es den besten Fahrern, vier Bälle innerhalb von 40 bis 50 Sekunden an ihr Ziel zu bringen.
Der Schweizer Wettbewerb fand in diesem Jahr erstmals nicht am Firmensitz des Baumaschinenhändlers Robert Aebi AG in Regensdorf statt, sondern wurde gemeinsam mit dem Ebianum organisiert. Das Baggermuseum wurde 2015 eröffnet. In den Hallen sind historische Bau- und Lastwagen ausgestellt. Gleichzeitig wird der Besucher über die 100-jährige Geschichte des Bauunternehmens Eberhard AG informiert. Bei den hochsommerlichen Temperaturen war der Museumsrundgang eine willkommene und kühlende Abwechslung. Einige Raritäten waren auf dem Aussengelände in Aktion zu sehen. Die absolute Publikumsattraktion: die Dampfwalze von Henniger & Co., Baujahr 1928, Darmstadt. Laut schnaufend und pfeifend fuhr sie mit den kleinen Passagieren übers Ausstellungsgelände. (cb)
Weitere Infos zur Volvo Challenge: www.robert-aebi.com