Ausstellungstipp: Monteverdi und andere Schätze im Verkehrshaus
Autos der Marke Monteverdi, historische Zweiräder, die die 200-jährige Geschichte des Velos wieder aufleben lassen, und eine „magische Spiegelwelt“ – das bietet die erneuerte Halle zum Strassenverkehr des Verkehrshauses in Luzern. Sie wurde heute wiedereröffnet.
Einer der Höhepunkte ist die Präsentation der Automobile der Marke Monteverdi: Die kleine faszinierende Schau zeigt Renn-, Sport-, Touren- und Geländewagen, und sie ist gleichzeitig eine Hommage an Peter Monteverdi. Der Baselbieter hatte 1967 die Automobile Monteverdi AG gegründet, die als letzter Schweizer Automobilhersteller bis 1982 Fahrzeuge „Made in Switzerland“ produzierte. Nicht nur die Vielfalt der ihrer Fahrzeuge, sondern auch die Art und Weise wie Monteverdi die Geschicke der Firma lenkte, sorgten für einen weltweit hervorragenden Ruf der Marke. Kein Schweizer Hersteller schaffte es später in Monteverdis Fussstapfen vielmehr Fahrspuren zu treten.
E-Bikes und Rikschas
Ein weiteres Highlight ist das neue Zwischengeschoss, wo eine umfassende Zwei- und Dreiradausstellung präsentiert wird. Anlässlich des diesjährigen 200. Geburtstags des Velos rollen unterschiedlichste Spezialkonstruktionen die Geschichte des Fahrrades und des E-Bikes auf: Sie reichen von restaurierten Rennräder und Tandems bis hin zu Fahrrädern aus ungewohnten Materialien wie Kunststoff oder Karbon und Gefährten mit speziellen Antriebsweisen, beispielsweise mit Kardanwelle oder Tretkurbelschaltung. Wer ein Erinnerungsbild schiessen möchte, kann dazu auf ein Hochrad klettern. Des Weiteren lässt sich eine fantasievolle Touristen-Rikscha bestaunen, oder ein Solar-Tuktuk, das aus dem italienischen Dreirad „Vespa Ape“ entstanden ist. Daneben ist auch die Geschichte des Dreirades in der Schweiz ein Thema: Von ihr erzählt etwa das älteste erhaltene Dreirad des Landes – ein Dampfmobil, das im 19. Jahrhundert dem Direktor der Brown Boveri Companie gedient hat.
Spiegel zur Reflexion
Weniger zum Staunen sondern vielmehr zum Nachdenken will die Spiegelwelt „See You“ der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) einladen: „Das Erlebnis, die Eindrücke, die Fragestellungen sollen jeden einzelnen anregen nachzudenken und mitzuhelfen den Strassenverkehr für sich und für alle anderen Verkehrsteilnehmer ein Stück sicherer zu machen“, erklärt BFU-Direktorin Brigitte Buhmann an der Eröffnung.
Dass die Geschichte des Strassenverkehrs aber viel weiter als bis zu den ersten Velos zurückreicht, auch das zeigt die neue Halle: Darum sind neben den grossen und kleinen technischen Wunderwerken und Fahrzeugikonen auch Fortbewegungsmittel zu sehen aus der Zeit zu sehen, als es noch keine Autos gab. Dies gilt etwa für eine Sänfte und eine Kollektion verschiedener Kutschen, zu der auch eine prächtige Stadtkutsche aus dem 19. Jahrhundert gehört. (mai/mgt)