Ausstellungstipp: Ewiger Schnee im Musée de l'Elysée
Schroffer Fels, bizarre Gipfelformationen, Eis und Schnee von grellweiss bis türkis und dunkelblau und immer wieder Menschen als verlorene, winzige Figuren inmitten der gewaltigen Landschaft. Die Ausstellung «Sans limite. Photographies de montagne» im Musée de l’Elysée erzählt von den Bergen in der Fotografie.
Sie schlägt dabei einen Bogen von den frühen Aufnahmen des aus dem 19. Jahrhundert bis hin zu Bildern aus jüngster Zeit. Die rund 300 Exponate, die grösstenteils aus der Sammlung des Fotomuseums stammen, decken verschiedene Bereiche ab. So sind wissenschaftliche Aufnahmen die Geologen als Grundlage für Gesteinsstudien und Dokumentationen dienen zu sehen. Ein weiterer Teil der Schau ist der touristischen Fotografie gewidmet, deren Abzüge als Souvenirs verkauft wurden und die viel darüber erzählen, wie man früher in den Alpen unterwegs war. Dies gilt beispielsweise für Wandergruppe auf dem „Eismeer“, die John Julien um 1880 aufgenommen hatte (Bild). Der dritte Bereich befasst sich mit der Bergsteigerfotografie und der vierte mit künstlerischen Aufnahmen.
Neben den ästhetischen Herausforderungen war das Ablichten des Gebirges vor allem in den Anfangszeiten von technische Schwierigkeiten geprägt. «Das Material war schwer und zerbrechlich», erklärt Daniel Girardin, Kurator der Ausstellung. «Das Licht war zu intensiv für die sehr langen Belichtungszeiten – ein Phänomen, das der Schnee nur verstärkte.» So hätten in den 1850er-Jahren Fotografen jeweils noch ein Reislabor mitführen müssen, um die die Glasplatten noch an Ort und Stelle entwickeln zu können. Eine solche Ausrüstung konnte bis zu 250 Kilogramm schwer sein. «Hier sind echte Expeditionen organisiert worden, die natürlich ausserordentlich kostspielig waren.» (mai)
Sans limite. Photographies de montagne bis 30. April im Musée de l'Elysèe, Lausanne
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11 bis 18 Uhr
Weitere Informationen: www.elysee.ch